Finanzprodukte für junge Menschen: das brauchst du wirklich!
Du bist endlich volljährig und bereit, auf eigenen Beinen zu stehen? Dann ändert sich für dich in Sachen Finanzen, Konten und Versicherungen einiges. Welche Finanzprodukte jetzt sinnvoll sind und welche du erst später brauchst, erfährst du hier.

Du bist gerade volljährig geworden und bereit, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Super! Du kannst dich auf eine aufregende Zeit freuen. Allerdings ist der Übergang ins Erwachsenenleben auch mit finanziellen Veränderungen verbunden. Selbst, wenn deine Eltern dir finanziell noch aushelfen, musst du dich plötzlich selbst um Bankkonten, Versicherungen und Geldanlagen kümmern – Themen, mit denen du dich bisher vielleicht kaum beschäftigt hast.
Klar, dass nun eine Menge Fragen auftauchen: Welche Konten und Versicherungen brauchst du wirklich? Wie sparst du am besten für die Zukunft? Und welche Finanzprodukte kannst du erstmal ignorieren? bonify hilft dir, den Überblick zu behalten und die richtigen Entscheidungen für deine finanzielle Zukunft zu treffen – zum einen mit unserer bonify-App und zum anderen hier, mit unserem ultimativen Ratgeber rund um Finanzprodukte für junge Erwachsene.
Eingehen wollen wir im Folgenden auf das:
Unverzichtbare Finanzprodukte
Girokonto
Haftpflichtversicherung
Berufsunfähigkeitsversicherung
Notfallfonds
Finanzprodukte, die du nicht sofort brauchst
Kreditkarte
Sparbuch und Festgeldkonto
Hausratversicherung
Private Unfallversicherung
Sachversicherungen für Handys, Laptops & Co.
Aktien, Fonds & ETFs
Teil 1: Wichtige Finanzprodukte
Ein Girokonto, um dein Geld zu verwalten
Dein Girokonto ist ein wichtiger Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit. Hier kannst du dein Geld sicher verwalten, Überweisungen vornehmen und bargeldlos mit deiner Girocard bezahlen. Du brauchst das Konto außerdem, um Löhne, Gehälter oder andere Einkünfte zu empfangen und alltägliche Zahlungen wie zum Beispiel Miete oder Stromrechnungen vorzunehmen.
Falls du bisher ein Jugendkonto genutzt hast, dass du schon vor Erreichen der Volljährigkeit eröffnet hast, kannst du es bei den meisten Banken einfach weiternutzen. Bist du volljährig, wird es automatisch in ein reguläres Konto umgewandelt – und damit oft kostenpflichtig. Allerdings kannst du auch als erwachsene Person die Möglichkeit haben, ein kostenfreies Konto zu nutzen. Zum Beispiel dann, wenn du noch in der Ausbildung oder im Studium bist. Prüfe am besten vor deinem 18. Geburtstag, ob es eine kostenfreie Möglichkeit gibt, dein Jugendkonto weiterzuführen.
Dir passende Bank für dein Girokonto
Um die richtige Bank für dein Girokonto zu finden, vergleichst du am besten die Angebote mehrere Banken. Der größte Unterschied liegt meistens in den Kontoführungsgebühren und den angebotenen Leistungen. Achte besonders auf:
Gebühren: Viele Banken bieten kostenlose Girokonten für junge Erwachsene an. Andere verlangen Kontoführungsgebühren oder Gebühren für bestimmte Transaktionen.
Girocard und Bargeldauszahlungen: Eine kostenlose Girocard ist praktisch und quasi bei jedem Konto dabei. Achte zusätzlich darauf, dass du mit deiner Girocard zumindest ein paar Mal im Monat kostenlos Bargeld abheben kannst. Schließlich kann man nicht immer und überall mit Karte bezahlen.
Dispositionskredit (Überziehungsmöglichkeit): Einige Banken bieten eine Überziehungsmöglichkeit an. Bedenke jedoch, dass es sich bei einem Dispo quasi um einen flexibel abrufbaren Kredit handelt, für den hohe Zinsen anfallen können. Verzichte daher am besten auf die Überziehungsmöglichkeit.
Haftpflichtversicherung – auch für junge Leute unverzichtbar
Eine private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden, die du Dritten zufügst, auf. Falls jemand Schadenersatz von dir verlangt, prüft die Versicherung außerdem, ob der Anspruch tatsächlich besteht, und übernimmt im Ernstfall die Kosten. Ohne eine Haftpflichtversicherung müsstest du solche Schäden aus eigener Tasche bezahlen. Das kann schnell ziemlich teuer werden. Stell dir bloß einmal vor, du machst aus Versehen das Smartphone einer Freundin kaputt…
Bist du noch über deine Eltern versichert?
Grundsätzlich bist du bis zur Volljährigkeit über deine Eltern mitversichert – sofern sie eine private Haftpflichtversicherung haben. Wenn du volljährig, aber noch unter 25 Jahren bist und alleine wohnst, kannst du weiterhin über sie versichert sein – vorausgesetzt, du bist in Ausbildung oder Studium. Kläre das am besten vor deinem 18. Geburtstag mit deinen Eltern und gegebenenfalls mit der Versicherung, ob der Versicherungsschutz weiterhin besteht.
Hierauf solltest du bei der Haftpflichtversicherung achten:
Falls du selbst eine Haftpflichtversicherung abschließen musst, solltest du insbesondere auf folgende Punkte achten:
Deckungssumme: Eine hohe Deckungssumme (mindestens 10 Millionen Euro) ist wichtig, um größere Schadensfälle abzudecken.
Selbstbeteiligung: Um den Beitrag für deine private Haftpflichtversicherung zu senken, kannst du eine Selbstbeteiligung vereinbaren. Die Selbstbeteiligung ist eine Summe, die du im Schadensfall selbst übernehmen musst. Wähle keine zu hohe Selbstbeteiligung, um dich nicht finanziell zu überfordern.
Berufsunfähigkeitsversicherung – Dein Schutz für die Zukunft
Wenn du aufgrund einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, zahlt dir die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) eine monatliche Rente. Diese Versicherung hilft dir, deine Lebenshaltungskosten weiterhin zu decken und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Je früher du eine BU abschließt, desto niedriger sind die Beiträge. Das liegt daran, dass das Risiko einer Berufsunfähigkeit mit zunehmendem Alter steigt und Versicherungen höhere Beiträge verlangen.
Warum ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung schon in jungen Jahren wichtig?
Auch, wenn du aktuell von deinem Einkommen leben kannst, kann eine längere Arbeitsunfähigkeit schnell auch zu einem finanziellen Problem werden. Bist du für lange Zeit krank, reichen staatliche Leistungen oft nicht aus. Ohne eine zusätzliche Absicherung kann das existenzbedrohend sein.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zahlt dir im Fall einer länger anhaltenden Berufsunfähigkeit eine monatliche Rente, die du zusätzlich zu weiteren Leistungen beziehst. So kannst du deine laufenden Kosten weiterhin decken, bleibst finanziell abgesichert und kannst dich auf deine Genesung konzentrieren.
Sowohl die Verbraucherzentrale als auch Stiftung Warentest empfehlen eine Berufsunfähigkeitsversicherung als essenziellen Schutz für alle, die von ihrem Einkommen abhängig sind.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Ein junger Handwerker erleidet einen schweren Bandscheibenvorfall und kann seinen Beruf nicht mehr ausüben. Ohne Berufsunfähigkeitsversicherung hätte er nur eine geringe Erwerbsminderungsrente, während eine private Berufsunfähigkeitsrente ihm weiterhin ein Einkommen sichert.
Ein Notfallfonds – auf alle Eventualitäten vorbereitet
Ein Notfallfonds ist wie ein finanzielles Sicherheitsnetz oder der Airbag für deine Finanzen – er federt unvorhergesehene Kosten ab und verhindert, dass du bei plötzlichen Ausgaben in finanzielle Schwierigkeiten gerätst. Sei es eine unerwartete Autoreparatur, eine defekte Waschmaschine oder eine andere unvorhergesehene Rechnung – mit einem Notgroschen musst du keine Schulden machen oder auf teure Kredite zurückgreifen. Gerade junge Erwachsene, die keinen großen Finanzspielraum haben, profitieren von einem solchen finanziellen Puffer.
Ein Tagesgeldkonto eignet sich optimal für deinen Notfallfonds. Hier kannst du dein Geld es flexibel und sicher “aufbewahren”. Es bietet dir:
Sofortige Verfügbarkeit: Im Gegensatz zu Festgeld oder anderen langfristigen Anlageformen kannst du jederzeit auf dein Geld zugreifen.
Höhere Zinsen als ein Girokonto: Dein Geld bleibt liquide, während es gleichzeitig Zinsen erwirtschaftet.
Sicherheit: Dein Guthaben ist bis zu 100.000 Euro gesetzlich geschützt.
Die Faustregel lautet: Spare mindestens drei bis sechs Monatsgehälter als Notfallreserve an. Falls das auf den ersten Blick nach einer großen Summe klingt, kannst du klein anfangen: Lege monatlich einen festen Betrag zur Seite, zum Beispiel 10 Prozent deines Einkommens. Automatisierte Sparpläne oder Apps helfen dir dabei, regelmäßig und diszipliniert zu sparen. Falls du unregelmäßige Einnahmen hast, kannst du auch mit kleinen Beträgen starten und sie nach und nach aufstocken. Wichtig ist nur, dass du kontinuierlich sparst, bis du deine gewünschte Reserve erreicht hast. So kannst du finanzielle Überraschungen entspannt meistern und bleibst unabhängig von teuren Dispokrediten.
Extratipp: Weitere Finanzprodukte, die sich für dich lohnen könnten
Mit einem Bausparvertrag kannst du bereits frühzeitig Geld für den Kauf oder die Renovierung einer Immobilie zurücklegen. Besonders attraktiv: Oft gibt es staatliche Förderungen, die dein Erspartes zusätzlich wachsen lassen.
Die Riester-Rente oder eine betriebliche Altersvorsorge sind clevere Möglichkeiten, um langfristig für den Ruhestand vorzusorgen. Besonders für Berufseinsteiger lohnen sie sich, da der Staat durch Zulagen und steuerliche Vorteile beim Sparen hilft.
Mit Mikroinvestments kannst du auch mit kleinen Beträgen in den Kapitalmarkt einsteigen. Plattformen wie Trade Republic oder Scalable Capital ermöglichen es, schon mit wenigen Euro regelmäßig zu investieren und erste Investment-Erfahrungen zu sammeln.
Teil 2: Finanzprodukte für später
Nicht alle Finanzprodukte sind schon in jungen Jahren nötig. Manche werden erst mit mehr Einkommen, mehr Verantwortung oder besonderen Lebensumständen wichtig. Damm allerdings können sie dir helfen, langfristig finanzielle Sicherheit aufzubauen und dich vor unerwarteten Kosten zu schützen. Zu diesen Finanzprodukten zählen:
Kreditkarten
Festgeldkonto
Hausratversicherung
Private Unfallversicherung
Sachversicherungen für Handys. Laptops und Waschmaschine
Aktien, Fonds, ETFs
Kreditkarten – Nicht für jeden sinnvoll
Eine Kreditkarte kann dein finanzieller Joker sein – schnell, flexibel und weltweit einsetzbar. Doch brauchst du sie wirklich schon jetzt oder erst später?
Mit einer Kreditkarte hast du überall auf der Welt ein finanzielles Ass im Ärmel. Ob im Café in Paris, beim Hotel-Check-in in New York oder beim spontanen Online-Shopping – sie macht dich unabhängig von Bargeld und Girokonto.
Anders als bei der Girokarte wird dir bei einer Kreditkarte ein monatlicher Kreditrahmen gewährt, den du entweder am Monatsende vollständig von deinem Girokonto abbuchen lassen oder in Raten zurückzahlen kannst. Doch Vorsicht: Der Kreditrahmen kann zur Schuldenfalle werden. Und insbesondere Ratenzahlungen sind oft teuer – wie eine Taxifahrt, die zwar bequem ist, der Preis aber mit jeder gefahrenen Minute in die Höhe steigt. Bedenken musst du außerdem, dass für viele Kreditkarten jährliche Gebühren anfallen.
Wann brauchst du eine Kreditkarte wirklich?
Wenn du die Welt entdecken willst, ist eine Kreditkarte dein Schlüssel zu grenzenloser Zahlungsfreiheit. In vielen Ländern, speziell in den USA, kannst du ohne Kreditkarte weder ein Hotelzimmer reservieren noch einen Mietwagen leihen. Auch beim Online-Shopping oder in Restaurants kann sie notwendig sein, wenn keine anderen Zahlungsmethoden akzeptiert werden. Sie öffnet dir Türen zu Mietwagen, Hotelzimmern und Online-Buchungen – ein Muss für Globetrotter. Bist du hingegen hauptsächlich in Deutschland oder Europa unterwegs, kannst du dir eine Kreditkarte erstmal sparen.
Sparbuch und Festgeldkonto
Stell dir vor, du hast eine kleine Schatzkiste, in die du regelmäßig Geld legst. So ungefähr funktioniert ein Sparbuch – nur digital und sicher bei einer Bank. Plus: Dafür, dass du dein Geld bei ihr deponiert, zahlt dir die Bank Zinsen. Bei Sparbüchern sind die Guthabenzinsen zwar eher niedrig. Dennoch wird dein Geld aber mit der Zeit mehr und du kannst jederzeit darauf zugreifen.
Ähnlich, aber doch ein bisschen anders funktioniert ein Festgeldkonto: Ein Festgeldkonto ist eine sichere Anlageform, bei der du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum fest anlegst und dafür eine garantierte Verzinsung erhältst. Im Gegensatz zu einem Sparkonto kannst du während der Laufzeit nicht auf dein Geld zugreifen, dafür sind die Zinsen aber höher.
Wer braucht ein Sparbuch oder Festgeldkonto?
Viele Menschen starten schon früh mit einem Sparbuch. Etwa, weil sie es als Kind von ihren Eltern oder Großeltern bekommen, um das Guthaben für größere Ausgaben wie etwa den Führerschein zu nutzen. Aufgrund der aktuell sehr niedrigen Guthabenzinsen lohnt es sich meist aber nicht, das Sparbuch später als Geldanlage weiterzunutzen. Die geringen Zinsen, die du für dein Guthaben bekommst, können die Inflation nicht ausgleichen, sodass dein Geld auf dem Sparbuch faktisch weniger wird.
Anders sieht es mit einem Festgeldkonto aus. Hier erhältst du attraktivere Zinssätze, kannst im Gegenzug aber auch für einen festgelegten Zeitraum nicht mehr an dein Geld. Das kann sich durchaus lohnen – allerdings nur dann, wenn du auf das Geld auf dem Konto nicht angewiesen bist. Ist das bei dir jetzt schon der Fall: Super, dann nichts wie los! Ist deine Finanzsituation noch nicht so solide, solltest du besser noch etwas warten.
Hausratversicherung – Brauchst du den Extraschutz wirklich?
Stell dir vor, ein Feuer oder ein Wasserrohrbruch zerstört deine Möbel, deine Kleidung und Technik. Ohne Versicherung müsstest du alles selbst ersetzen! Eine Hausratversicherung schützt dich vor solchen finanziellen Katastrophen, indem sie den Wert deines Eigentums absichert. Neben Feuer- und Wasserschäden deckt sie oft auch Schäden durch Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Sturm oder Überspannungsschäden an Elektrogeräten ab.
Brauchst du eine Hausratversicherung?
Hast du eine teure Einrichtung, einen Gaming-PC oder hochwertige Möbel? Dann kann sich eine Hausratversicherung lohnen. Falls du in einer WG oder möbliert wohnst, ist sie oft weniger wichtig und du kannst dir mit dem Abschluss noch Zeit lassen. Unser Tipp: Überlege, ob du den Verlust deines Besitzes selbst finanziell stemmen könntest.
Private Unfallversicherung – ja oder nein?
Eine Unfallversicherung greift, wenn du durch einen Unfall langfristige gesundheitliche Schäden erleidest. Stell dir vor, du rutschst auf einer vereisten Treppe aus und kannst deinen Job nicht mehr ausüben – eine Unfallversicherung kann dir dann finanziell helfen.
Brauchst du eine Unfallversicherung?
Wenn du keine Berufsunfähigkeitsversicherung hast, kann eine Unfallversicherung eine Alternative sein. Besonders wichtig ist sie, wenn du risikoreiche Hobbys hast, wie Klettern oder Mountainbiken. Insgesamt finden wir eine Berufsunfähigkeitsversicherung allerdings sinnvoller, da sie auch dann greift, wenn deine gesundheitlichen Beschwerden nicht durch einen Unfall entstanden sind.
Versicherungen für technische Geräte
Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was passiert, wenn dein Smartphone runterfällt oder dein Laptop einen Wasserschaden bekommt? Genau dafür gibt es spezielle Versicherungen für technische Geräte. Diese Versicherungen decken häufig Sturz-, Wasser- und Displayschäden ab und übernehmen dann Reparatur- oder Ersatzkosten. Zusätzlich bieten einige Anbieter Schutz vor Diebstahl oder unsachgemäßer Handhabung an.
Brauchst du eine solche Versicherung?
Du hast sehr teure Geräte und dir passiert öfter mal ein Missgeschick? Dann kann sich eine Versicherung lohnen – aber schau dir die Bedingungen genau an! Experten sagen nämlich: Viele Geräteversicherungen sind teuer und bieten wenig Schutz. Prüfe, ob du bereits durch eine andere Versicherung, wie eine Hausrat- oder Kreditkartenversicherung, abgesichert bist. Zudem solltest du die Vertragsdetails genau lesen: Gibt es eine Selbstbeteiligung? Werden Schäden an Akkus oder durch Abnutzung übernommen? Auch die Dauer der Versicherung und die Möglichkeit einer monatlichen Kündigung sind wichtig.
Aktien, Fonds und ETFs
Du willst dein Geld für dich arbeiten lassen? Dann sind Aktien, Fonds oder ETFs vielleicht das Richtige für dich. Sie bieten dir die Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen und von der wirtschaftlichen Entwicklung zu profitieren. Besonders junge Menschen haben den Vorteil, durch einen langen Anlagehorizont mögliche Marktschwankungen auszugleichen – allerdings musst du dir das Investment auch leisten können.
So funktionieren Aktien, Fonds und ETFs
Aktien: Stell dir vor, du kaufst dir einen kleinen Anteil an einem Unternehmen. Steigt der Wert der Firma, steigt auch dein Anteil – du verdienst also mit, wenn das Unternehmen erfolgreich ist. Außerdem zahlen Unternehmen oft auch Dividenden. Das heißt: Sie schütten einen Teil ihres Gewinns an die Aktionäre aus. Aber es gibt auch Risiken: Fällt der Wert des Unternehmens, verliert auch dein Investment an Wert.
Fonds: Ein Fonds ist wie ein Obstkorb, an dem du einen Anteil kaufen kannst: Statt nur eine Apfelsorte zu kaufen, hast du so eine Mischung aus Teilen von Äpfeln, Birnen und Bananen. Konkret bedeutet das: Fonds investieren in viele Aktien gleichzeitig und verteilen so das Risiko. Es gibt aktiv gemanagte Fonds, bei denen ein Fondsmanager gezielt Wertpapiere auswählt, und passiv gemanagte Fonds, die einfach einen Index nachbilden.
ETFs: ETFs sind wie ein Spiegelbild eines ganzen Aktienmarkts, beispielsweise des DAX. Du investierst mit einem einzigen Kauf in viele verschiedene Unternehmen gleichzeitig und kannst so langfristig Vermögen aufbauen. ETFs haben oft niedrigere Gebühren als aktiv gemanagte Fonds und eignen sich besonders gut für eine passive Anlagestrategie. Viele Anleger nutzen ETFs für den langfristigen Vermögensaufbau, indem sie regelmäßig investieren, zum Beispiel über einen Sparplan.
Investieren oder nicht?
Der Einstieg in Aktien, Fonds oder ETFs ist heute einfacher denn je. Über Online-Broker oder Bank-Depots kannst du schnell und unkompliziert investieren. Wichtig ist aber, sich vorher über die verschiedenen Anlagestrategien und mögliche Risiken zu informieren.
Für junge Menschen, die für Investitionen weniger Geld zur Verfügung haben und kein großes Risiko tragen möchten, sind ETFs am sinnvollsten. Hier kannst du schon mit kleinen Beträgen investieren. Außerdem sind ETFs vor allem langfristig eine gute Geldanlage, sodass du von deinem Alter profitierst. Ein Muss sind solche Investitionen für junge Erwachsene aber auf keinen Fall.
Weitere Finanzprodukte, auf die du erstmal verzichten kannst
Kapitallebensversicherungen: Diese sind oft teuer und bieten im Vergleich zu anderen Anlageformen nur geringe Renditen. Eine reine Risiko-Lebensversicherung ist meist günstiger und nur dann sinnvoll, wenn bereits Angehörige abgesichert werden müssen.
Rechtsschutzversicherung: Eine solche Versicherung ist erst relevant, wenn du Eigentum besitzt oder selbstständig arbeitest.
Direkte Investitionen in Gold und Rohstoffe: Gold und Rohstoffe können eine unsichere Wertanlage sein, da ihre Preise stark schwanken. Wer trotzdem in diesen Bereich investieren möchte, kann auf breit gestreute ETFs setzen, die das Risiko verteilen.