SCHUFA-Eintrag: Warum und wann bekommt man ihn?

SCHUFA-Einträge müssen nichts Schlimmes sein. In diesem Artikel erfährst du, wie es überhaupt zu einem SCHUFA-Eintrag kommt, wie lang diese gespeichert werden und warum der Begriff SCHUFA-Eintrag dich nicht in die Irre führen sollte.

Julia Ptock
SCHUFA-Eintrag

Wie wichtig die eigene Bonität ist, merkt man erst, wenn es beispielsweise zur Ablehnung einer Kreditanfrage gekommen ist. Fälschlicherweise glauben viele, dass der Ablehnungsgrund ein zu geringes oder fehlendes Einkommen ist. Tatsächlich ist aber eine schlechte Bonität, im Volksmund auch schlechte SCHUFA genannt, einer der häufigsten Gründe für die Ablehnung. Ist also ein SCHUFA-Eintrag der Grund?

Die SCHUFA speichert Daten über dich und dein Zahlungsverhalten. Sie ermittelt aus diesen Daten deine Kreditwürdigkeit und errechnet deinen SCHUFA-Score. Wenn du einen Kredit beantragst, werden diese Einträge bei der SCHUFA für dich entscheidend. Selbst bei der Wohnungsvergabe oder beim Handyvertrag spielen SCHUFA-Einträge eine Rolle. 

Übrigens wird die in Wiesbaden sitzende SCHUFA (kurz für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) gern synonym mit dem Begriff Bonität und als Stellvertreter für die gesamte Branche der sogenannten Auskunfteien in deutschsprachigen Raum verwendet. Es gibt in Deutschland jedoch noch weitere Anbieter, die Banken und anderen Unternehmen mit ihren Datenbankinhalten Aufschluss über Finanzierungsrisiken bei Verbrauchern und Unternehmen geben. Die wichtigsten Auskunfteien in Deutschland neben der SCHUFA sind die Creditreform Boniversum (Partner von bonify), Crif Bürgel und Arvato Infoscore. 

 Was ist ein SCHUFA-Eintrag?

Mit einem SCHUFA-Eintrag ist lediglich jede Eintragung in die Bonitätsauskunft beziehungsweise die Bonitätsdaten des Verbrauchers gemeint. Dabei kann es sich um positive und negative Einträge handeln. Ein SCHUFA-Eintrag ist also nicht immer gleich etwas Schlechtes!

Die Einträge wirken sich positiv oder negativ auf den Bonitätsscore, auch SCHUFA-Score genannt, aus. Wie genau der Scorewert berechnet wird, ist nicht bekannt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat bereits 2014 festgestellt, dass es sich bei dem Scoreverfahren um ein schützenswertes Geschäftsgeheimnis handelt. Jedoch ist er entscheidend, ob du z. B. Kredite bekommen kannst und zu welchen Konditionen sie dir angeboten werden.

Mehr dazu: SCHUFA-Score: Was ist das und was bedeutet er?

 Warum bekommt man einen SCHUFA-Eintrag?

Die Kernaufgabe von Auskunfteien – und damit auch von der SCHUFA – ist es, Daten von Verbrauchern zu sammeln und zu analysieren. Mit diesen Daten Rückschlüsse auf die Zahlungsfähigkeit der Verbraucher zu ziehen und somit:

Banken und Vertragspartner vor Zahlungsausfällen und

Verbraucher vor Überschuldung zu schützen.

Dafür arbeiten die Auskunfteien mit Banken, Sparkassen, Telekommunikationsgesellschaften, Energieversorgern, Versicherungsunternehmen oder Handelsgesellschaften zusammen.

 Wann bekommt man einen SCHUFA-Eintrag?

Die Unternehmen melden den Auskunfteien Angaben zu ihren Kunden, wenn diese der sogenannten SCHUFA-Klausel zustimmen.

In dem Moment, in dem die Klausel unterschrieben wird, dürfen die Unternehmen sowohl eine Bonitätsabfrage bei der SCHUFA stellen als auch die Daten des Neuvertrags dorthin übermitteln. Es ist übrigens nicht gesetzlich verpflichtend, die Klausel zu unterschreiben. Jedoch kommt ohne Unterschrift bzw. Einverständniserklärung häufig kein Vertrag zustande. 

Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Unternehmen die Informationen nicht an alle Auskunfteien melden, sondern nur an ihre jeweiligen Partner. Das ist auch der Grund, warum die Daten bei der SCHUFA von denen der anderen Auskunfteien abweichen können. 

Auskunfteien wie die SCHUFA erhalten ihre Daten aus zwei Quellen: aus öffentlichen Registern oder von Vertragspartnern. Daraus ergeben sich Einträge, die sowohl positiv als auch negativ sein können.

Die SCHUFA sammelt, speichern und verarbeiten zum Beispiel 

Informationen über Girokonten, Ratenkredite, Kreditkarten, Pfändungsschutzkonten, Basiskonten, 

Informationen über unbestrittene, fällige und mehrfach angemahnte oder titulierte Forderungen sowie deren Erledigung,

Informationen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen und amtlichen Bekanntmachungen,

Scorewerte und

Personendaten. 

Die Annahme vieler Menschen, dass man nur in der “SCHUFA steht“, wenn man Schulden hat, ist demnach nicht richtig. Wer in Deutschland beispielsweise ein Girokonto eröffnet und über 18 Jahre alt ist, findet über sich gespeicherte Daten bei den Auskunfteien und “steht in der SCHUFA“. 

Dieser Eintrag in deiner SCHUFA ist nicht negativ. Auch Verträge, bei denen du regelmäßig die Rechnungen bezahlst, sind nicht negativ. Im Gegenteil, dieser Eintrag zeigt eine positive Zahlungsmoral!

 Wie bekommt man einen positiven SCHUFA-Eintrag?

Um einen positiven Eintrag zu erhalten, muss man gar nicht viel machen. Denn positive SCHUFA-Einträge sind ganz allgemein Informationen über ein vertragsgemäßes Verhalten. Oder anders ausgedrückt: Wenn du mit Unternehmen und Banken ein Geschäft geschlossen hast und deine Rechnungen oder Kreditraten pünktlich bezahlst, wirkt sich das positiv auf deinen Score aus. 

Du bekommst einen positiven Bonitätseintrag, wenn du 

einen Handyvertrag abschließt und regelmäßig die Rechnungen bezahlst, 

ein Girokonto eröffnest, 

bei Online-Händlern auf Rechnung oder Raten bezahlst, 

einen Leasingvertrag abschließt, 

einen Kredit erfolgreich und pünktlich bezahlst oder

eine Kreditkarte hast. 

Wichtig: Die Annahme, dass Auskunfteien “Schulden“ sofort negativ bewerten, ist nicht richtig. Wer seine Kreditraten oder Kreditkartenschulden pünktlich abbezahlt, braucht sich keine Sorgen um einen schlechten Bonitätsscore zu machen. Es ist übrigens sogar so, dass rund 90 Prozent der bei der SCHUFA gespeicherten Einträge positiv sind

 Wie bekommt man einen negativen SCHUFA-Eintrag?

Die gute Nachricht ist: So schnell bekommt niemand einen negativen SCHUFA-Eintrag. Wer einmal eine Rechnung zu spät bezahlt oder sogar eine Mahnung erhalten hat, muss sich noch keine Sorgen machen. Kritisch wird es allerdings, wenn bereits die zweite Mahnung im Briefkasten gelandet ist und der Zahlungsaufforderung nicht nachgekommen wurde. 

Es spielt übrigens keine Rolle, ob die Rechnung eventuell zu Unrecht gestellt wurde. Hat ein Unternehmen eine falsche Rechnung geschickt oder eine nicht erbrachte Leistung abgerechnet, sollte die Rechnung auf keinen Fall einfach ignoriert werden. Wird kein Widerspruch gegen die falsche Forderung eingelegt, hat die Rechnung stellende Firma das Recht, die offene Forderung an ein Inkasso-Unternehmen zu verkaufen oder ein gerichtliches Mahnverfahren einzuleiten. 

Bevor ein Negativeintrag erfolgen darf, müssen vier Kriterien erfüllt sein:

Es müssen mindestens zwei schriftliche Mahnungen beim Schuldner nach fälliger Forderung eingegangen sein, denen nicht widersprochen wurde.

Die Mahnungen müssen mit einem Abstand von vier Wochen erfolgen.

In einem der beiden Mahnbescheide muss ein negativer SCHUFA-Eintrag angekündigt werden.

Bis zuletzt wurde die Forderung nicht beglichen.

Unbezahlte Rechnungen gehören zu den häufigsten Ursachen für negative SCHUFA-Einträge. Aber auch folgende Gründe können zu einem Negativeintrag führen: 

Die Bank hat einen Kredit gekündigt, weil die Raten nicht bezahlt wurden.

Es wird ein Inkassoverfahren eingeleitet.

Du wirst in ein öffentliches Schuldnerregister eingetragen.

Du musst Privatinsolvenz anmelden.

Zusammengefasst bedeutet das, dass man immer dann einen negativen SCHUFA-Eintrag riskiert, wenn man sich nicht an Verträge hält und gegen getroffene Vereinbarungen verstößt. 

Noch mehr über negative SCHUFA-Einträge im Artikel: Nicht jeder Schufa-Eintrag ist ein auch negativer Eintrag.

 Welche Folgen hat ein SCHUFA-Eintrag?

Ein positiver SCHUFA-Eintrag wirkt sich positiv auf den Scorewert aus und verbessert die Kreditwürdigkeit. Ein Negativeintrag in der Bonitätsauskunft, egal ob bei der SCHUFA oder einer anderen Auskunftei, hat große Auswirkungen auf das finanzielle Leben und senkt den Bonitätsscore.

Ein schlechter Bonitätsscore wirkt sich auf sehr viele Lebensbereiche aus, wie beispielsweise: 

Kreditaufnahme und Kreditkonditionen

Anmietung einer neuen Wohnung

Leasen eines Autos 

Abschluss eines Handyvertrags

Höhe der Beiträge bei einer KFZ-Versicherung

Nutzung des Raten- und Rechnungskaufes bei Online-Händlern

Abschluss günstigerer Strom- und Gastarife

 Habe ich SCHUFA-Einträge, wie kann ich sie einsehen?

SCHUFA-Einträge einsehen

Was steht in deiner SCHUFA-Akte? Wenn du wissen willst, welche Daten über dich bei den Auskunfteien gespeichert sind, kannst du dir gemäß Art. 15 der DSGVO eine kostenlose Selbstauskunft ausstellen lassen.

Eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft beinhaltet Informationen zu deiner Person, deine SCHUFA-Einträge und andere über dich gespeicherte Daten sowie Angaben zum Bonitätsscore. So kannst du einsehen, was über dich in deiner SCHUFA-Akte steht.

Wenn du dich kostenlos bei bonify anmeldest, dann kannst du direkt sehen, welche Einträge die Creditreform Boniversum in deiner Bonitätsakte hat. Zur Kontrolle solltest du deine Bonitätseinträge auf jeden Fall prüfen - auch bei der SCHUFA - und gegebenenfalls korrigieren. Denn circa ein Drittel aller Bonitätseinträge sind falsch, veraltet oder unvollständig. Ist das bei dir der Fall, kann sich das negativ auf deine Bonität auswirken.

Falsche oder veraltete Einträge könntest du löschen lassen - bei Boniversum ginge das durch den ScoreKorrektor direkt im bonify-Account.

 Wie kann man einen SCHUFA-Eintrag wieder löschen?

Solltest du fehlerhafte SCHUFA-Einträge oder Bonitätsmerkmale in deiner Auskunft entdecken, hast du das Recht auf eine sofortige Löschung. Solche Falscheinträge können zum Beispiel veraltete Adressdaten, falsche oder bereits beglichene Forderungen, gelöschte Konten oder Ähnliches sein.

Willst du einen falschen SCHUFA-Eintrag löschen lassen, kannst du dich direkt an die Auskunfteien wenden. Der Meldung wird am besten ein entsprechender Nachweis beigelegt, wodurch der Löschprozess beschleunigt werden kann. Im Falle einer falschen Adresse hilft beispielsweise eine Kopie der Meldebescheinigung oder des Personalausweises mit der aktuellen Adresse. 

Sonderregel bei der SCHUFA auf Kulanzbasis

Bei offenen Forderungen, die unter 2.000 Euro liegen, können Verbraucher diese früher aus dem Register der SCHUFA löschen lassen. Voraussetzung ist, dass die Forderung erstmals gemeldet, offen, ausreichend gemahnt, unbestritten und nicht tituliert sein. Verbraucher sollten darauf achten, dass der Gläubiger die Information über die bezahlte Rechnung auch an die SCHUFA weiterleitet.

Erfahre mehr: Löschen von SCHUFA-Einträgen -Schritt für Schritt.

 Wie lange bleiben SCHUFA-Einträge bestehen?

Je nach Art des Eintrages speichert die SCHUFA die Daten unterschiedlich lang. Nachfolgend haben wir die wichtigsten Löschfristen für Bonitätseinträge tabellarisch für dich zusammengefasst: 

Art des Eintrags

Löschfrist

Besonderheit

Art des Eintrags

veraltete, unvollständige und falsche Einträge

Löschfrist

sofort

Besonderheit

Art des Eintrags

personenbezogene Voranschriften

Löschfrist

taggenau drei Jahre nach Ausgleich der Forderung

Besonderheit

Aber: Danach erfolgt eine Prüfung der Erforderlichkeit der fortwährenden Speicherung für weitere drei Jahre. Danach werden sie taggenau gelöscht, sofern nicht zum Zwecke der Identifizierung eine länger währende Speicherung erforderlich ist.

Art des Eintrags

laufende Vertragskonten wie Handyverträge, Girokonten und Kreditkarten

Löschfrist

bei Bekanntgabe des Vertragsendes

Besonderheit

Art des Eintrags

personenbezogene Daten über fällige, offene und unbestrittene Forderungen 

Löschfrist

taggenau drei Jahre nach Ausgleich der Forderung

Besonderheit

Art des Eintrags

Daten aus Schuldnerverzeichnissen der zentralen Vollstreckungsgerichte

Löschfrist

taggenau drei Jahre nach Eintragung in das Schuldnerverzeichnis

Besonderheit

Aber: Vorzeitige Löschung möglich, wenn der Auskunftei die Löschung durch das zentrale Vollstreckungsgericht nachgewiesen wurde.

Art des Eintrags

Informationen über (Verbraucher- bzw. Regel-)Insolvenzverfahren oder Restschuldbefreiungsverfahren

Löschfrist

taggenau drei Jahre nach Beendigung des Insolvenzverfahrens oder Erteilung der Restschuldbefreiung

Besonderheit

Art des Eintrags

Angaben über Anfragen Dritter

Löschfrist

mindesten ein Jahr bei Kreditanfragen und maximal taggenau 3 Jahre

Besonderheit

Art des Eintrags

abbezahlte Kredite

Löschfrist

taggenau 3 Jahre nach Rückzahlung

Besonderheit

Wie lange werden SCHUFA-Einträge gespeichert

Erfahre hier mehr über die Löschfristen: Wie lange werden Einträge bei SCHUFA & Co gespeichert?

Fazit: Mit bonify sparst du dir viel Aufwand und mögliche Wartezeit. Jeder registrierte bonify Nutzer hat zu jeder Zeit und völlig kostenfrei Zugriff auf seine Bonitätsdaten und seinem Bonitätsscore. Nach einer kurzen Anmeldung kannst du sofort deine Bonität checken und überprüfen, ob deine Bonitätsauskunft Negativeinträge enthält und sofort auf falsch gespeicherte Angaben reagieren.

Hast du falsch gespeicherte Daten durch bonify entdeckt? Dann lass sie korrigieren und überprüfe deine SCHUFA-Akte. Dafür eignet sich die Selbstauskunft. Hast du auch dort veraltete oder falsche Einträge, lass auch diese Löschen. Das wirkt sich positiv auf deine Bonität, Kreditwürdigkeit und deinen SCHUFA-Score aus.

Julia Ptock