Geldanlage Gold: Lohnt es sich, jetzt in Gold zu investieren?
Gold ist seit Jahrhunderten das wohl bekannteste Edelmetall. Allerdings ist es nicht nur als Schmuck, sondern auch als vermeintlich krisensichere Geldanlage beliebt. Wir zeigen die Stärken und Schwächen von Gold als Geldanlage und verraten, ob sich eine Investition heute lohnt.
Veröffentlicht am: 03.09.2025

Gold als Geldanlage – das Wichtigste im Überblick
Gold gilt als besonders wertstabil. Viele sehen den Kauf von Gold daher als krisensichere Geldanlage.
Bei schlechter Wirtschaftslage und hoher Inflation gewinnt Gold regelmäßig an Wert. Andere Geldanlageformen hingegen verlieren in diesen Situationen an Wert.
Gewinne mit Gold ergeben sich ausschließlich aus steigenden Goldpreisen. Schließlich erhalten Goldbesitzer weder Zinsen noch Dividenden.
Trotz langfristiger Wertstabilität ist der Goldpreis starken Schwankungen unterworfen. Das macht es spekulativ und riskant, sein Geld in Gold anzulegen.
Gold eignet sich als einzige Geldanlage kaum. Um Risiken zu senken, ist ein Anlagemix, beispielsweise mit Aktienfonds, sinnvoller.
Als Faustregel gilt: Du solltest nicht mehr als maximal 10 Prozent deines Vermögens in Gold anlegen.
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Gold als Geldanlage: Sicher und lohnend?
Der Goldpreis ist in den letzten 30 Jahren von rund 250 auf knapp 1.850 Euro pro Feinunze (das sind 31,1 Gramm) gestiegen. Geht es um sicheren Geldanlagen, kommt vielen daher schnell Gold in den Sinn. Zudem wird Gold, etwa in Form von Münzen oder Barren, auch als besonders sicher beworben.
Nicht vergessen darfst du allerdings, dass der Goldpreis – trotz seines Anstiegs in den letzten 30 Jahren – starken Schwankungen unterworfen ist: Innerhalb der letzten 30 Jahre lag der niedrigste Preis bei knapp 300 Euro, der Höchstpreis bei fast 2.000 Euro.
Für dich bedeutet das: Obwohl der Goldpreis aktuell Höchststände erreicht, ist Gold alles andere als eine vollkommen sichere Anlageform. Gleichzeitig wird Gold aber nie ganz an Wert verlieren, sodass es als Teil einer Geldanlage interessant ist. Das bedeutet, dass es als Baustein in deinem Investitionsmix das Gesamtrisiko deiner Geldanlage senkt.
Hierzu ein Beispiel:
Aufgrund der Corona-Pandemie brachen viele Aktienkurse im Sommer 2020 ein. Der Goldpreis hingegen erreichte zu dieser Zeit Rekordwerte. Ähnlich war es während der Finanzkrise, in deren Rahmen die Aktienkurse weltweit ab 2007 einbrachen. Auch parallel dazu stieg der Goldpreis rasant an. In beiden Krisen konnten Anleger, die einen Teil ihres Geldes in Gold investiert hatten, Gesamtverluste durch die Beimischung von Gold ausgleichen oder reduzieren.
Hieran siehst du, dass Gold gerade in Krisenzeiten zur Risikostreuung und zur Stabilisierung deiner Investitionen beitragen kann. Gleichzeitig sorgen hohe Preisschwankungen aber dafür, dass du das Risiko einer Goldinvestition nur schwer abschätzen kannst. Damit eine Investition in Gold heute sinnvoll ist, ist es also wichtig, dass du dich sowohl mit der Entwicklung des Goldpreises als auch mit den Vor- und Nachteilen von Gold als Geldanlage beschäftigst. Die wichtigsten Fakten rund um deine Goldinvestition lernst du im Folgenden kennen.
In Gold investieren – Wie geht das eigentlich?
Du möchtest einen Teil deines Vermögens langfristig in Gold investieren oder Gold als wertbeständige Geldanlage verschenken? Dann hast du folgende Möglichkeiten:
Goldmünzen oder -barren kaufen
Barren und Anlagemünzen aus Gold sind eine naheliegende Lösung, wenn du Gold kaufen möchtest. Schließlich bekommst du so die Möglichkeit, deine Investition im wahrsten Sinne in den Händen zu halten.
Was genau sind Goldmünzen und -barren und was kosten sie?
Zur Geldanlage bestimmte Barren oder Münzen bestehen aus reinem Gold – genauer gesagt aus 999er – Feingold. Sie werden zu einem Preis verkauft, der dem Wert des in ihnen verarbeitetem Goldes nahekommt. Dabei gibt es Münzen, die eine volle Unze (also 31,1 Gramm) wiegen und rund 1.8010 Euro kosten (Stand: September 2023). Für den schmaleren Geldbeutel gibt es selbstverständlich aber auch kleinere Münzen.
Wo kann man Münzen und Barren kaufen?
Verkauft werden Goldmünzen oder -barren von Edelmetallhändlern oder Banken. Während Edelmetallhändler jedermann den An- und Verkauf von Gold anbieten, verkaufen Banken oft nur an eigene Kunden. Außerdem gibt es Banken, die Gold zwar ver-, aber nicht wieder zurückkaufen.
Beachte rund um den Kauf von Goldmünzen oder -barren: Banken und Händler setzen ihre Verkaufspreise niedriger an als ihre Ankaufspreise. Nur so verdienen sie am Handel etwas. Der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis beträgt in der Regel etwa sechs Prozent pro Unze. Je leichter Münze oder Barren sind, desto größer sind die Unterschiede. Für dich ist es daher sinnvoller, eine größere Münze zu kaufen, anstatt mehrere kleine.
Goldschmuck
Alternativ zu Münzen und Barren aus Gold kannst du dich auch für Goldschmuck als Wertanlage entscheiden. Anders als “Anlagegold” in Münz- oder Barrenform wird Goldschmuck aber nicht aus Feingold hergestellt, sondern aus Legierungen. Das bedeutet, dass es sich um eine Mischung aus Gold und anderen Metallen handelt. Legierungen weisen daher meist nur einen Goldanteil von 58,5 Prozent (585er-Gold) auf.
Wie bestimmt sich der Wert bei Goldschmuck?
Preis bzw. Wert deines Goldschmucks richten sich nicht allein nach dem Wert des verarbeiteten Goldes. Vielmehr spielen auch die Kosten der Verarbeitung und die Gewinnmarge des Händlers eine Rolle. Für dich bedeutet das:
Für hochwertig verarbeiteten Goldschmuck kannst du bei einem Verkauf durchaus mehr erhalten als den Goldpreis (also den Wert des verarbeiteten Goldes). Gleichzeitig musst du aber bedenken, dass Schmuckstücke aus der Mode kommen können und Ketten, Ringe, Armbänder und Co. deshalb an Wert verlieren können.
Goldfonds und Gold-ETCs
Bei einer Investition in Goldfonds investierst du in ein Wertpapier, dessen Anteilswert sich nach dem Goldkurs richtet. Wichtig zu wissen ist allerdings: Bei einer Investition in einen Goldfonds wird nicht dein gesamtes Geld in Gold investiert. Vielmehr fließt ein Teil deines Geldes auch in andere Anlageformen (z.B. in Aktien oder Anleihen). Durch diese Streuung setzen Anleger nicht nur auf eine Geldanlage und das Risiko wird reduziert.
Bei ETCs (Exchange Traded Commodities, zu Deutsch: börsengehandelten Rohstoffen) hingegen handelt es sich um Schuldverschreibungen (Exchange Traded Nodes, kurz: ETNs). Sie sollen die Wertentwicklung von Rohstoffen möglichst genau abbilden und sind an der Börse handelbar. Der bekannteste Gold-ETC ist Xetra-Gold.
Wie sicher sind Gold-ETCs?
ETCs sind zwar besichert, schützen dich als Anleger aber nicht zu umfassend vor einem Verlust deines Geldes. Zu einem Verlust kann es kommen, wenn der Herausgeber der Schuldverschreibung seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
Im Falle des Gold-ETC Xetra-Gold sind jedoch 95 Prozent der Schuldverschreibungen durch physisch vorhandenes Gold und weitere 5 Prozent durch Lieferansprüchen von Gold gesichert. Vollkommenen Schutz vor einer Insolvenz des Herausgebers gibt es aber trotzdem nicht. Schließlich wärst du im Falle einer Insolvenz einer von sehr vielen Gläubigern – eine Garantie, dass du dein investiertes Geld zurückbekommst, gibt es daher nicht.
Das bedeutet: Legst du dein Geld in ETCs an, wettest du auf dauerhaft funktionierende Finanzgeschäfte mit dem Edelmetall. Schließlich erhältst du selbst kein Gold, sondern nur das Versprechen des ETC-Anbieters, den Goldpreis nachzubilden.
Zusätzliche Kosten bei Goldfonds und ETCs
Investierst du in einen Goldfonds, wird für die Verwaltung des Fonds ein Entgelt berechnet. Dieses beträgt bis zu 1 Prozent jährlich. Außerdem fallen beim Kauf ein Ausgabenaufschlag (bis zu 3 Prozent) an und es kommen jährliche Depot-Entgelte hinzu.
Investierst du in ETCs bzw. ETNs, werden Börsengebühren sowie Verwaltungskosten berechnet. Bei Xetra-Gold betragen die anfallenden Kosten 0,025 Prozent monatlich (das sind etwa 0,3% p.a.).
Goldzertifikate
Bei Goldzertifikaten handelt es sich im Wesentlichen um Wetten auf die Wertentwicklung von Gold. Zertifikate sind daher klassische Spekulationsobjekte. Das bedeutet in erster Linie: sie sind risikoreich. Kann der Herausgeber des Zertifikates seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, verlierst du als Anleger dein Geld ganz oder teilweise.
Gold-Aktien und Gold-Aktienfonds
Mithilfe von Gold-Aktienfonds oder Gold-Aktien beteiligst du dich an Unternehmen, die Gold schürfen. Beachte dabei jedoch unbedingt, dass die Kurse der Unternehmen sich gänzlich anders entwickeln können als der Goldpreis. Das liegt daran, dass eine Goldmine selbst dann, wenn der Goldpreis hoch ist, unwirtschaftlich arbeiten kann. Bei der Wertentwicklung von Gold-Aktien und -Aktienfonds spielt daher neben dem Goldpreis auch die Profitabilität des Unternehmens eine wichtige Rolle.
Goldsparpläne
Goldsparpläne sollen eine Alternative zu einem einmaligen größeren Goldkauf bieten. Sie ermöglichen es dir, etwa monatlich einen bestimmten Betrag in den Sparplan einzuzahlen. So kannst du mithilfe des Sparplans nach und nach Eigentum an Gold erwerben. Das Gold erhältst du dabei nicht physisch. Stattdessen wird es vom Sparplananbieter für dich gelagert.
Goldsparpläne sind teuer
Der Goldsparplan hilft, regelmäßig kleinere Mengen Gold zu kaufen. Allerdings verteuert der Kauf kleiner Mengen die Investition. Zudem musst du regelmäßig Vermittlungsprovisionen an deinen Sparplananbieter zahlen.
Wo ist dein Gold?
Bei einigen Sparplänen ist nicht klar, wo das Gold, das du gekauft hast, aufbewahrt wird. Es kann sich irgendwo auf der Welt befinden. Das bereitet Probleme, wenn du dein Gold haben – es also ausliefern lassen – möchtest.
Gold als Geldanlage: die Vorteile
Viele sehen Gold als die Top-Geldanlage – gerade in Krisenzeiten. Und tatsächlich: Es gibt gleich mehrere Argumente, die für eine Investition in das Edelmetall sprechen. Das gilt zumindest dann, wenn du nicht dein gesamtes, sondern nur einen Teil deines Kapitals in Gold investierst:
Begrenztes Angebot
Gold ist nur in begrenzter Menge auf der Welt verfügbar. Anders als Münz- oder Papiergeld kann es nicht einfach hergestellt und vervielfältigt werden. Für dich bedeutet das: Bei hoher Nachfrage steigt der Goldpreis und du kannst dein Edelmetall gewinnbringend verkaufen.
Wer Gold hat, profitiert von Krisen
Die Vergangenheit zeigt: In Krisenzeiten legt Gold besonders stark an Wert zu. Zwar gibt es keine Garantie dafür, dass das auch in Zukunft so bleibt – dennoch ist es aber wahrscheinlich, dass Gold auch zukünftig eine sinnvolle Krisenabsicherung bleibt.
Gold hilft, Anlagerisiken zu senken
Deine Anlagestrategie sollte vorsehen, dass dein Geld in unterschiedliche Posten investiert ist, die unterschiedliche Risiken absichern. Gold kann hier ein wichtiger Posten sein, um dein Portfolio bei unsicheren Märkten oder Währungsproblemen zu stabilisieren.
Gold als Geldanlage: die Nachteile
Die Investition in Gold hat viele Vorteile. Doch bevor du in das Edelmetall investierst, solltest du jedoch auch die Nachteile kennen:
Starke Kursschwankungen
Der Goldkurs unterliegt regelmäßig starken Schwankungen – sowohl nach oben als auch nach unten. Investierst du in Gold, brauchst du starke Nerven und genügend Zeit, um eventuelle Preiseinbrüche auszusitzen. Das Edelmetall ist daher keine sinnvolle Geldanlage, wenn du kurzfristig liquide sein willst.
Währungsschwankungen auch bei Gold
Gold wird in US-Dollar je Feinunze gehandelt. Das bedeutet: Kaufst oder verkaufst du Gold, erfolgen Zahlungen in US-Dollar. Sowohl bei Käufen als auch bei Verkäufen wird daher ein Währungstausch notwendig. Von Währungsschwankungen des US-Dollar bist du so auch beim Handel mit Goldmünzen und -barren betroffen. Die Schwankungen können sich sowohl positiv als auch negativ auf dein Kapital auswirken.
Keine Zinsen für Gold
Als Goldeigentümer erhältst du keine Zinsen. Gewinne erzielst du nur dann, wenn du dein Gold teurer verkaufst als du es eingekauft hast. Das bloße Eigentum an Gold hingegen bringt dir erst einmal nichts. Im Gegenteil: Eventuell musst du sogar für die Aufbewahrung zahlen.
Der Kauf lohnt sich meist nur in größerer Menge
Um Gold als sinnvolle Geldanlage zu nutzen, musst du eine größere Menge an Kapital in die Hand nehmen. Der Kauf eher geringer Goldmengen lohnt sich meist nicht. Das hängt damit zusammen, dass der Goldeinkaufspreis oft über dem aktuellen Wert einer Feinunze liegt.
Goldkauf-Registrierung
Kaufst du Gold im Wert von mehr als 1.999,99 Euro, musst du eine Registrierung durchführen – das regelt das Geldwäschegesetz. Das macht den Kauf zum einen weniger anonym. Zum anderen musst du Steuern zahlen, wenn du dein Gold vor dem Ablauf einer Haltedauer von 12 Monaten verkaufst.
Wohin mit Goldmünzen, -barren oder -schmuck?
Wenn du physisches Gold kaufst, musst du dich um dessen Aufbewahrung kümmern. Solltest du dein Gold zu Hause lagern wollen, informiere dich unbedingt, ob es über deine Hausratversicherung gegen Diebstahl oder sonstige Schäden versichert ist (bei großem Wert oft nicht der Fall).
Alternativ kannst du dich für eine professionelle Aufbewahrung, etwa in einem Schließfach bei deiner Bank, entscheiden. Diese Aufbewahrungsform ist allerdings kostenpflichtig.

Goldinvestment zusammengefasst
Kapitalmarktexpertinnen und -experten halten es für möglich, dass der Goldpreis in absehbarer Zeit ansteigt. Es scheint realistisch, dass er sogar das historische Hoch von 2.063 US-Dollar je Feinunze aus dem Jahr 2020 übertrifft.
Dennoch macht eine Abwägung der Vor- und Nachteile einer Investition in Gold deutlich, dass sich das Edelmetall als alleinige Geldanlage nicht eignet. Insbesondere ist Gold nicht die sichere Investition, für die es oft gehalten wird. Allerdings kann es im Rahmen einer Risikostreuung durchaus sinnvoll sein, Gold ins eigene Portfolio aufzunehmen. Das gilt zumindest dann, wenn du hohe Wertschwankungen in Kauf nehmen kannst und Geduld mitbringst. Auch als langfristige Geldanlage für Kinder und Enkel kann Gold lohnend sein.
Bedenke bei deiner Gold-Investition außerdem unbedingt: Goldaktien ersetzen eine Investition in physisches Gold nicht! Sie sind einer vollkommen anderen Anlageklasse zuzuordnen und ihr Wert richtet sich nicht nach dem Goldpreis.
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Veröffentlicht am: 03.09.2025