Kosten zum Schulanfang sparen: So entlastest du dein Budget zum Schulstart
Die Einschulung ist ein großes Ereignis – muss kein großes Loch ins Portemonnaie reißen. Erfahre, mit welchen Tipps, Tricks und Förderungen du die Schulstart-Kosten spürbar reduzieren kannst – ohne, dass dein Kind auf etwas verzichten muss.

Der erste Schultag ist ein Meilenstein – für dein Kind und auch für dich als Elternteil. Neue Lebensphase, große Emotionen, viele Erwartungen. Doch neben all der Vorfreude kommt oft auch der Schock: Was kostet der Schulanfang eigentlich? Die Antwort fällt je nach Ausstattung und Ansprüchen unterschiedlich aus – aber günstig ist er selten.
In diesem Artikel erfährst du, wie du die Kosten beim Schulanfang senken kannst, welche Spartipps wirklich helfen und welche staatlichen Hilfen dir zustehen. Egal, ob du alleinerziehend bist, getrennt lebst oder einfach clever haushalten willst – hier bekommst du alle Infos auf einen Blick.
Was kostet der Schulanfang wirklich?
Die Ausgaben für die Einschulung sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Laut Verbraucherzentralen und Studien liegen die durchschnittlichen Schulanfangskosten pro Kind bei 250 bis 350 Euro – teils sogar darüber. Besonders teuer wird es, wenn auf Markenprodukte gesetzt wird oder das Kind besondere Wünsche hat.
Typische Posten auf der Schulstart-Einkaufsliste:
Schulranzen + Sporttasche und Federmäppchen: 120 bis 250 Euro
Hefte, Stifte, Bastelmaterialien: 40 bis 80 Euro
Sportkleidung und Turnschuhe: 50 bis 100 Euro
Kleidung für die Einschulung: 40 bis 100 Euro
Zuckertüte inklusive Füllung: 20 bis 50 Euro
Kopiergeld, Klassenkasse etc.: 10 bis 30 Euro
Ein Schulstart kann dich bis zu 500 Euro kosten – und das ist nur der Anfang. Kein Wunder also, dass viele Familien nach Möglichkeiten suchen, Kosten beim Schulanfang zu sparen.
Die größten Preistreiber beim Schulstart
Wenn man sich die Schulanfangs-Ausgaben genauer ansieht, zeigt sich schnell: Nicht alles davon ist wirklich notwendig. Vor allem bei Schulranzen und Kleidung wird oft tief in die Tasche gegriffen.
Schulranzen – ein Statussymbol?
Viele Kinder wünschen sich bestimmte Marken wie Scout oder Step by Step – mit Einhorn, Dino oder Weltraum-Motiv. Eltern wiederum setzen häufig auf ergonomische Modelle mit TÜV-Siegel. Doch Qualität muss nicht immer teuer sein. Gute, sichere Modelle gibt es oft auch gebraucht oder reduziert.
Einschulungskleidung – schön, aber teuer
Ein neues Kleid oder ein schickes Hemd gehören für viele zur Feier dazu. Doch hier lohnt es sich, auf Basics zurückzugreifen, die auch später noch tragbar sind. Accessoires wie schicker Haarschmuck oder ein Polo-Shirt setzen Akzente – und sind auch später noch tragbar.
10 clevere Spartipps für den Schulanfang
Gebraucht kaufen: Viele Dinge wie Schulranzen oder Turnbeutel werden nur kurze Zeit genutzt und sind gebraucht oft in gutem Zustand. Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, Vinted oder auch lokale Flohmärkte bieten eine breite Auswahl – nachhaltig und preiswert.
Sammelbestellungen organisieren: Schließe dich mit anderen Eltern zusammen und bestellt gemeinsam größere Mengen an Heften, Stiften oder Bastelmaterial. Händler gewähren häufig Mengenrabatte, was sich spürbar auf den Preis auswirkt.
Komplettsets kaufen: Viele Ranzenhersteller bieten Schulstart-Sets bestehend aus Ranzen, Sportbeutel, Federmäppchen und Regenschutz zu einem günstigeren Gesamtpreis an. So bist du komplett ausgestattet und sparst gegenüber dem Einzelkauf.
Preise vergleichen: Nutze Vergleichsportale wie idealo.de, billiger.de oder Google Shopping, um die besten Preise für Schulbedarf zu finden. Achte dabei auch auf Versandkosten und mögliche Gutscheinaktionen.
Frühzeitig einkaufen: Wer nicht bis kurz vor der Einschulung wartet, hat die größere Auswahl und kann von Frühbucher- oder Saisonangeboten profitieren. Schon im Frühjahr lohnt sich ein Blick in die Werbeprospekte.
Discounter-Angebote nutzen: Aldi, Lidl, Netto & Co. haben regelmäßig Aktionswochen mit Schulmaterialien – oft zu deutlich günstigeren Preisen und in guter Qualität. Frühzeitiges Zuschlagen lohnt sich, da die Artikel schnell vergriffen sind.
Rabattaktionen & Cashback-Portale: Viele Onlinehändler bieten regelmäßig Rabattcodes an oder sind mit Cashback-Plattformen wie Shoop, Payback oder DeutschlandCard verbunden. So bekommst du einen Teil deiner Ausgaben zurück.
Tausch mit anderen Eltern: Tausche gut erhaltene Kleidung oder Schulmaterialien mit anderen Familien – sei es innerhalb der Schule, über Social-Media-Gruppen oder bei Nachbarschaftsplattformen. So schont ihr gegenseitig eure Budgets.
Einkauf mit Liste: Erstelle eine detaillierte Liste aller benötigten Materialien auf Basis der Schulbuch- und Bedarfsliste der Schule. So vermeidest du unnötige Käufe und bleibst im Budget.
Auf Vorrat kaufen: Nach dem Schulstart reduzieren viele Geschäfte ihre Restbestände. Nutze diese Gelegenheit, um Schulmaterialien für das nächste Jahr zu hamstern – und lagere sie sortiert in einer Schulstart-Kiste.
Beteiligung an Kosten für Schulanfang bei getrennten Eltern
Wenn Eltern getrennt leben, stellt sich schnell die Frage, wer die teils erheblichen Kosten zum Schulstart trägt. Schulranzen, Schreibmaterialien, Turnschuhe und Co. – all das fällt zusätzlich zum regulären Kindesunterhalt an.
Rechtlich können die Ausgaben zum Schulstart als sogenannter Sonderbedarf gelten. Das bedeutet: Es handelt sich um außergewöhnliche, nicht regelmäßig wiederkehrende Kosten, die nicht durch den monatlichen Kindesunterhalt nicht abgedeckt sind. In solchen Fällen sind grundsätzlich beide Elternteile anteilig verpflichtet, sich an den Kosten zu beteiligen – unabhängig davon, wer das Kind im Alltag betreut oder das Kindergeld erhält. Der Anteil richtet sich nach dem jeweiligen Einkommen der Eltern.
Damit es gar nicht erst zu Missverständnissen oder Streitigkeiten kommt, helfen klare Absprachen und eine offene Kommunikation. Idealerweise erfolgt dies schriftlich – beispielsweise in Form einer einfachen Liste, in der alle anstehenden Anschaffungen sowie die jeweilige Kostenaufteilung vermerkt sind.
Praktische Tipps:
Frühzeitig gemeinsam besprechen, welche Anschaffungen notwendig sind und wer welche Kosten übernimmt
Alle Belege sammeln und eine transparente Übersicht führen
Bei Unklarheiten oder Meinungsverschiedenheiten eine Beratung beim Jugendamt oder Familiengericht in Anspruch nehmen
So gelingt ein fairer Umgang mit den Schulanfangskosten – im Sinne des Kindes und ohne unnötige Spannungen zwischen den Elternteilen.
Staatliche Hilfen für den Schulstart
Bildung und Teilhabe (BuT)
Wenn du Bürgergeld, Sozialhilfe, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehst, hast du Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Ein zentraler Bestandteil ist das sogenannte Schulstarterpaket – eine finanzielle Unterstützung speziell für den Schulbedarf deines Kindes.
Diese Unterstützung umfasst:
130 € zum Schuljahresbeginn im August
44 € im Februar als Nachzahlung oder Ergänzung
Insgesamt: 174 € jährlich pro Kind, die zweckgebunden für Schulmaterialien verwendet werden sollen, beispielsweise für Hefte, Stifte, Taschenrechner oder Turnbeutel. Der Betrag wird in der Regel direkt mit dem Regelbedarf ausgezahlt – ein gesonderter Antrag ist meist nicht nötig, wenn bereits Leistungen bezogen werden. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine Rückfrage bei der zuständigen Familienkasse oder dem Jobcenter.
Weitere Anlaufstellen
Neben dem BuT-Paket gibt es zahlreiche weitere Hilfsangebote auf lokaler Ebene, die Familien mit begrenztem Budget beim Schulstart unterstützen können:
Tafeln: Viele regionale Tafeln geben vor Schuljahresbeginn kostenlos gepackte Schulmaterialpakete aus. Diese enthalten häufig das Nötigste wie Hefte, Stifte, Malkästen und Radiergummis.
Kirchen & Wohlfahrtsverbände: Organisationen wie Caritas, Diakonie oder AWO bieten in vielen Städten gezielte Schulstart-Hilfen oder Gutscheine an. Oft lohnt es sich, frühzeitig nach Terminen oder Antragsfristen zu fragen.
Kommunale Hilfen: Manche Städte oder Landkreise bieten eigene Förderprogramme für einkommensschwache Familien. Diese reichen von Sachspenden bis hin zu Einkaufsgutscheinen für Schreibwarenläden. Informationen dazu findest du auf den Webseiten deiner Stadt oder beim Jugendamt.
Tipp: Am besten informierst du dich bereits im Frühsommer über diese Angebote – viele Hilfen sind begrenzt und nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ verteilt.
Wie du fürs nächste Jahr vorsorgst
Viele Schulutensilien und Kleidungsstücke müssen jedes Jahr neu angeschafft werden. Wer frühzeitig plant und auf Angebote achtet, kann Jahr für Jahr bares Geld sparen – ohne auf Qualität verzichten zu müssen.
Schulmaterial im Abverkauf sichern: Direkt nach dem Schuljahresbeginn senken viele Händler die Preise für Hefte, Blöcke, Mappen und Stifte. Das ist der perfekte Zeitpunkt, um den Vorrat fürs nächste Jahr aufzufüllen.
Stifte & Bastelsachen nachfüllen: Oft reichen die Materialien vom Vorjahr noch aus oder müssen nur ergänzt werden. Statt alles neu zu kaufen, lohnt es sich, vorab den Bestand zu prüfen und gezielt nachzukaufen.
Kleidung vorausschauend kaufen: Beim Kleidungskauf kann es sich lohnen, eine Nummer größer zu kaufen – so passt sie auch im nächsten Jahr noch. Achte auf langlebige, strapazierfähige Materialien und neutrale Designs, die sich gut kombinieren lassen.
Tauschbörsen oder Tauschpartys nutzen: Viele Schulen und Gemeinden organisieren Tauschaktionen, bei denen gut erhaltene Ranzen, Kleidung oder Sportausrüstung weitergegeben werden können. Das spart Geld und ist nachhaltig.
Tipp: Lege dir eine "Schulstart-Box" an – einen festen Platz, an dem du Schnäppchen und Vorräte über das Jahr sammelst. So behältst du den Überblick und bist im nächsten Sommer bereits bestens vorbereitet, ohne hektische Last-Minute-Einkäufe.
Muss alles neu sein? Ein Plädoyer für weniger Konsumdruck
Kinder vergleichen sich oft. Doch du kannst deinem Kind zeigen, dass Wert nicht gleich Preis ist. Gib deinem Kind Selbstbewusstsein mit – nicht Markenbotschaften.
Einschulung feiern – auch mit kleinem Budget
Eine gelungene Einschulungsfeier muss nicht teuer sein. Mit etwas Kreativität und guter Planung kannst du deinem Kind einen wunderschönen Tag bereiten, ohne dein Budget zu sprengen.
Kuchenbuffet im Garten oder zu Hause: Lade Familie und Freunde ein und bitte sie, Kuchen, Snacks oder Getränke mitzubringen. So entsteht ein buntes Buffet – ganz ohne teures Catering.
Jeder bringt etwas mit: Egal ob Deko, Salat oder Musikbox – wenn alle etwas beisteuern, wird es nicht nur günstiger, sondern auch persönlicher.
Zuckertüte selbst basteln: Mit ein paar Bastelmaterialien, Pappe und ein wenig Zeit kannst du individuelle Zuckertüten gestalten, die schöner und nachhaltiger sind als gekaufte Modelle.
Kleine, nützliche Geschenke statt teurer Gimmicks: Statt teuren Spielzeugen eignen sich praktische Dinge wie Buntstifte, ein personalisierter Stundenplan oder ein kleines Buch für den Schulalltag.
Dekoration und Spiele DIY: Ballons, Girlanden oder Krepppapier bekommst du günstig – und Spiele wie Dosenwerfen oder Schatzsuche sorgen für Stimmung ganz ohne Extra-Kosten.
Mit liebevollen Details und einem offenen Miteinander wird die Einschulungsfeier zu einem rundum schönen Erlebnis – auch ohne großes Budget.
Schulanfang-Kosten zusammengefasst: Mit Planung & Kreativität Kosten senken
Der Schulstart muss nicht zur finanziellen Belastung werden. Wenn du früh planst, gezielt einkaufst und auch staatliche Hilfen nutzt, kannst du den großen Tag mit Freude feiern – ganz ohne Schulden.
Merke dir diese Tipps, teile sie mit anderen Eltern – und mach aus dem ersten Schultag einen entspannten und unvergesslichen Moment.
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