Der Muttertag

Ein Feiertag mit viel Geschichte und Bedeutung - Dieses Jahr ist es am 11.5. so weit, es ist Muttertag. Es gibt den Muttertag in der heutigen Form schon seit über hundert Jahren, nämlich seit 1914. Er kommt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten und wird dort, sowie im deutschsprachigen Raum und anderen Ländern, immer am 2. Sonntag im Mai gefeiert. In Irland und Großbritannien wird er hingegen am vierten Sonntag in der Fastenzeit gefeiert.

Luba Mlangeni

 Zahlen, Daten, Fakten zum Muttertag

💐 Muttertag in Deutschland: ‚Danke, Mama!‘ oder einfach ‚Warum?‘ Laut Statista finden 77 % der Befragten, dass der Muttertag eine gute Gelegenheit ist, der eigenen Mutter Danke zu sagen. 15 % finden ihn überflüssig. Dem Rest von 8 % ist er egal. Andererseits finden ganze 90 % aller Deutschen, dass man seine eigene Mutter nicht nur am Muttertag ehren sollte.

🎁 Amerika liebt Geschenke: In den USA geben die Leute jedes Jahr rund 23 Milliarden Dollar für Muttertagsgeschenke aus. Das ist fast doppelt so viel wie an Valentinstag! (Viele Blumen, aber wahrscheinlich nicht ganz so viele wie an Valentinstag... vielleicht.)

🌷 Flower Power: Etwa 40 % der Amerikaner schenken ihrer Mutter Blumen zum Muttertag. In Großbritannien sind es sogar 60 %. Also wenn du keine Idee hast – Blumen gehen immer!

🎉 Der längste Muttertag der Welt: In Thailand wird der Muttertag am Geburtstag der Königin (12. August) gefeiert, was ihn zum nationalen Feiertag macht. Die Feierlichkeiten dauern oft mehrere Tage!

🍳 Muttertagsfrühstück rund um die Welt: In Japan ist es Tradition, dass Kinder ihrer Mutter Frühstück ans Bett bringen.

🎨 Der DIY-Trend: In Deutschland basteln etwa 20 % der Kinder etwas für ihre Mutter, statt etwas zu kaufen. Ein kreatives Bild mit Handabdrücken oder ein DIY-Herz, das seinen Platz an der Kühlschranktür findet!

😴 Ruhe statt verwöhnt werden? Laut einer Studie aus den USA wünschen sich 38 % der Mütter, einfach mal NICHT arbeiten zu müssen – nicht mal das Mittagessen machen! In Großbritannien sagen 30 %, dass sie lieber schlafen würden, als Geschenke zu bekommen.

🍫 Der süße Trend: In Frankreich schenken etwa 50 % der Kinder ihrer Mutter zum Muttertag Süßigkeiten oder Schokolade.

👨‍👩‍👧‍👦 Ein Tag für Mütter und Väter: In Mexiko feiern viele Familien den Vatertag gleichzeitig mit dem Muttertag, besonders in großen Familien, um den Aufwand zu verringern. Schlau, oder?

🦸‍♀️ Is it a bird? Is it a plane? No, it’s Supermum! Eine Umfrage aus Australien ergab, dass 85 % der Kinder ihre Mutter als „Superheldin“ sehen. Lustigerweise übernehmen Mütter 13 % der täglichen Aufgaben der Superhelden aus Comic-Filmen.

 Blumen, Bügelbrett oder Ruhe? – Was Mütter kriegen und was sie sich wünschen

Blumen sind die beliebteste Art, Danke zu sagen, denn sie machen 47% aller Geschenke aus. Wofür sich Deutsche sonst noch gerne entscheiden, steht in der Grafik hier:

Muttertagsgeschenke in %

Wie man also unschwer erkennen kann, sind Sachgeschenke die beliebtesten. Wie sieht es denn aber mit der Erwartungshaltung der Mütter aus? Denen ist es wichtiger, harmonische Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen. So wollen 46 % einfach nur Zeit mit ihrer Familie verbringen, 33 % reicht es schon, wenn das Wetter gut ist, und 27,2 % wünschen sich einfach keinen Streit. Wie niedlich und bescheiden. Was sie sich sonst noch so wünschen, siehst du hier:

Muttertagswünsche in %

 Von der politischen Bewegung zum offiziellen Feiertag: Die Geschichte des Muttertags

 Von der Antike in die Moderne

Es gab eigentlich schon immer Feiertage zu Ehren von Muttergottheiten, wie etwa im alten Griechenland für die Göttin Rhea und bei den Römern die „Große Mutter“ Kybele.

Der Muttertag in seiner heutigen Form hat seinen Ursprung in der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts – insbesondere in den USA und England. Die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis initiierte bereits 1865 eine Bewegung namens Mothers Friendship Day.

Ziel war es, Mütter zusammenzubringen und ihnen eine Plattform für den Austausch über gesellschaftliche Fragen zu bieten. Jarvis organisierte sogenannte Mothers Day Meetings, bei denen politische und soziale Themen aus weiblicher Perspektive diskutiert wurden.

Ein weiterer wichtiger Impuls kam 1870 von der Sozialreformerin Julia Ward Howe. Sie rief den Mothers’ Peace Day ins Leben – eine Friedensinitiative unter dem Leitsatz „Peace and Motherhood“. Ihr Appell: Mütter sollten sich gegen den Krieg aussprechen, um ihre Söhne vor dem sinnlosen Tod auf den Schlachtfeldern zu bewahren.

Auch in Europa formierten sich ab den 1860er-Jahren zunehmend Frauenvereine und -bewegungen. Neben dem Kampf für Frieden und Gleichberechtigung setzten sie sich insbesondere für bessere Bildungschancen für Mädchen ein. In den 1890er-Jahren entstand schließlich der Internationale Frauenrat. Er machte sich auf internationalen Kongressen unter anderem für die gesellschaftliche Anerkennung der Rolle von Müttern stark.

 Vom Gedenktag zur Tradition

Einen entscheidenden Schritt in Richtung des heutigen Muttertags machte Anna Jarvis, die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis. Am 12. Mai 1907 – dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter – organisierte sie in Grafton (West Virginia) ein Memorial Mothers Day Meeting.

Auf ihr Drängen hin fand im darauffolgenden Jahr erneut am zweiten Sonntag im Mai ein Gottesdienst in der Methodistenkirche von Grafton statt, diesmal zu Ehren aller Mütter. Als Zeichen ihrer Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter ließ sie 500 weiße Nelken vor der Kirche an andere Mütter verteilen. Die weiße Nelke wurde später zum Symbol des Muttertags.

Danach widmete sie ihre ganze Zeit dem Ziel, den Muttertag zu einem offiziellen Feiertag zu machen, was ihr am 8. Mai 1914 dann auch gelang. An diesem Tag verabschiedete nämlich der US-Kongress eine Resolution mit dem Titel Joint Resolution Designating the Second Sunday in May as Mother’s Day. Darin wurde festgelegt, dass der zweite Sonntag im Mai künftig als Zeichen der Liebe und Wertschätzung gegenüber allen Müttern gefeiert werden soll. Der Präsident der Vereinigten Staaten wurde aufgefordert, an diesem Tag die öffentlichen Gebäude beflaggen zu lassen – eine Bitte, der Präsident Woodrow Wilson noch im selben Jahr nachkam. So wurde der Muttertag 1914 erstmals offiziell als nationaler Feiertag in den USA begangen.

Aber es kam bezüglich der Gründerin zu einer unvorhersehbaren Wendung: Enttäuscht über die Kommerzialisierung setzte sich Anna Marie Jarvis gegen den Feiertag ein, den sie ja selber ins Leben gerufen hatte. Ihre Bemühungen blieben jedoch erfolglos, schließlich feiern wir ihn immer noch fleißig.

 Vom politischen Protest zum Feiertag

Was einst als Ausdruck sozialer Verantwortung und politischer Forderung begann, wandelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend zu einem gesellschaftlich etablierten Feiertag. In vielen Ländern – darunter auch Deutschland – wurde der Muttertag schließlich institutionalisiert, allerdings oft entpolitisiert und kommerzialisiert.

Heute ist der Muttertag vor allem ein Anlass, um Müttern Wertschätzung und Dankbarkeit auszudrücken. Doch ein Blick auf seine Ursprünge erinnert daran, dass dieser Tag einst auch ein Appell an Frieden, Solidarität und gesellschaftlichen Wandel war – Themen, die bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren haben.

 Große Liebe, kleines Budget - Spartipps zum Muttertag

🎨 DIY-Geschenke: Ein selbstgemaltes Bild oder ein sentimental wertvolles Foto mit einer Widmung in einem Rahmen sind super Alternativen zu teuren Geschenken wie Parfüm doer Schmuck.

🚶‍♀️ Gemeinsame Aktivitäten: Wie wäre es mit einem schönen Ausflug? Wer will, dass die Mutter auch satt wird, ohne sich ein teures Restaurant leisten zu können, kann ein nettes Picknick planen.

🌼 Blumen aus dem Garten: Wann hast du das letzte Mal einen selbst gepflückten Blumeschrauß bekommen? Das ist eine wunderbare, nostalgische Weise, eine Freude zu machen und trotzdem das Portemonnaie zu schonen.

🌱 Schenke etwas Natur: Eine selbst gezüchtete Pflanze oder ein selbst gemachter Tee sind persönliche und preisgünstige Geschenke.

🎂 Ab in die Backstube: Eine selbst gebackene Torte oder ein selbst gekochtes Gericht sind liebevolle Alternativen zu Gekauftem. Außerdem ist die Mühe, die mit einfließt, noch wie eine Art Zusatzgeschenk. Darüber wird sich jede Mutter freuen.

Wenn du es bis hierhin geschafft hast, dann bist du jetzt wissenstechnisch auf einem guten Stand, was den Muttertag betrifft. Also wünsche ich dir viel Spaß an diesem besonderen Feiertag und wenn du selber Mutter bist, dann alles Gute zum Muttertag! 💐

Luba Mlangeni