Woher kommen meine Bonitätsdaten und von wem werden sie gesammelt und gespeichert?

Bei einer Bonitätsprüfung werden Bonitätsdaten von Verbrauchern abgefragt. Welche Daten und Akteure relevant sind, erklären wir Dir in diesem Artikel.

Elisa Thiem
Bonitätsdaten

Bei einer Bonitätsprüfung werden Bonitätsdaten von Verbrauchern abgefragt. Die Sammlung, Speicherung und Vermittlung von Bonitätsdaten und Erstellung von Bonitätsauskünften ist die Hauptaufgabe von Wirtschaftsauskunfteien. Welche Daten für deine Bonität relevant sind, erklären wir in diesem Artikel.

Zu Bonitätsdaten gehören Informationen über deine Person (Name, Geburtsdatum, Anschrift), Zahlungserfahrungen und Gerichts-, Inkasso und Insolvenzdaten

Bonitätsdaten werden von Auskunfteien gesammelt und gespeichert

Auskunfteien beziehen Bonitätsdaten sowohl von Vertragspartnern, die Informationen aus Geschäften mit ihren Kunden übermitteln, als auch aus offenen Verzeichnissen und amtlichen Bekanntmachungen

 Was sind Bonitätsdaten?

In die Berechnung deiner Bonität und dem dazugehörigen Bonitätsscore fließen unter anderem folgende Daten ein:

Personenbezogene Informationen:

Name (Vorname, Nachname, ggf. Titel)

Geburtsdatum

Anschriftendaten (aktuelle und frühere Adressen)

Allgemeine Daten über Vertragsverhältnisse (Positivmerkmale):

Bestehende oder abgeschlossene Kredit- oder Leasingverträge mit Betrag und Laufzeit

Eröffnung eines Girokontos, Ausgabe einer Kreditkarte

Einrichtung eines Telekommunikationsvertrages

Einrichtung eines Versandhandelskontos

Diese Daten werden nur für eine bestimmte Zeit gespeichert. Der Vermerk erledigter Kredite beispielsweise wird taggenau nach drei Jahren nach der Rückzahlung aus der Bonitätsauskunft entfernt, während Girokonten sofort nach Auflösung des Kontos gelöscht werden. Mehr über Löschfristen kannst du in unserem Artikel zum Thema nachlesen.

Informationen über Zahlungsausfälle (Negativmerkmale):

Zu spät oder unvollständig gezahlte Raten und andere Forderungen

Unbeglichene Forderungen

Missbrauch eines Kontos nach Nutzungsverbot

Negativmerkmale aus öffentlichen Quellen:

Nicht bezahlte Forderungen nach gerichtlicher Entscheidung

Verbraucherinsolvenzverfahren

Haftbefehle zur Erzwingung der eidesstattlichen Versicherung

 Welche Daten werden nicht in meiner Bonität gespeichert?

Auskunfteien sind nicht dazu befugt, folgende Daten über Dich zu speichern:

Vermögen und Einkommen

Kaufverhalten

Beruf

Religiöse oder politische Lebenseinstellungen und Mitgliedschaften

Familienstand

Nationalität

 Wer sammelt meine Bonitätsdaten?

Bonitätsinformationen werden von Auskunfteien gesammelt und gespeichert. Aufgrund der Sensibilität der gespeicherten, personenbezogenen Informationen arbeiten alle Auskunfteien in Deutschland unter den strengen, gesetzlichen Auflagen der DSGVO und des BDSG (neu) und unterliegen der Kontrolle der Datenschutzaufsichtsbehörden.

Bonitätsdaten beziehen Auskunfteien zum einen aus öffentlichen Registern/Quellen und zum anderen von Vertragspartnern. Zu den öffentlichen Quellen zählen zum Beispiel Schuldnerverzeichnisse der Amtsgerichte, Insolvenzmeldungen und Bundesanzeiger. Vertragspartner von Auskunfteien sind zum Beispiel  Inkassobüros, Banken, Kreditkartenorganisationen, Einzel- und Versandhändler, Energieversorger und Telekommunikationsunternehmen.

Woher kommen meine Bonitätsdaten
Woher kommen meine Bonitätsdaten - Infografik

 Wie kann ich erfahren, welche Bonitätsdaten über mich gespeichert sind?

Jeder Verbraucher hat das Recht darauf, die eigenen Bonitätsdaten im Zuge der Selbstauskunft kostenlos zu prüfen. Diese Möglichkeit hast du nicht nur bei Auskunfteien, sondern bei allen Unternehmen, die personenbezogene Daten über Dich speichern. Um deine Bonität zu prüfen, musst du eine postalische Anfrage für eine Selbstauskunft senden. Mehr über die Selbstauskunft und die Adressen der jeweiligen Auskunfteien erfährst du in unserem Artikel zum Thema.

Mit bonify kannst du jederzeit online und kostenlos deine Bonitätsdaten – die wir von unserer Partnerauskunftei Creditreform Boniversum vermittelt bekommen – einsehen und überprüfen. Oft werden bei Auskunfteien fehlerhafte und unvollständige Daten gespeichert. Falsche Bonitätsinformationen können zu Unrecht deine Bonität negativ beeinflussen, deswegen empfehlen wir Dir, Fehler, falls vorhanden, sofort an die Auskunfteien zu melden.

Möchtest du mehr über deine Bonität erfahren? Registriere Dich gleich bei bonify und prüfe deine Bonitätsdaten.

Elisa Thiem