Fehlerhafte Bonitätsauskunft: So korrigierst Du Deine Daten

Eine fehlerhafte Bonitätsauskunft kann Dich Geld und Nerven kosten. Hier erfährst Du, wie Du Deine Daten überprüfen und korrigieren kannst.

Elisa Thiem
Persönliche Bonität

Eine fehlerhafte Bonitätsauskunft oder unvollständige Daten bei Auskunfteien können schnell negative Folgen für Dich haben. Im schlimmsten Fall erhältst Du keinen Kredit, Telefon- oder Mietvertrag oder musst unnötigerweise viel zu hohe Zinsen oder Raten zahlen.

Auskunfteien haben Millionen von Daten gespeichert. Bei dieser Datenmenge sind fehlerhafte Bonitätsauskünfte nicht ausgeschlossen.

Falsche Informationen in Deiner Bonitätsauskunft können Dich nicht nur Zeit und Nerven kosten, sondern auch bares Geld.

Es empfiehlt sich, die eigene Bonität regelmäßig zu überprüfen und bei Unstimmigkeiten umgehend aktiv zu werden.

 Welche Daten werden über mich gespeichert und warum?

Für fast alle in Deutschland lebenden Bürgerinnen und Bürger im geschäftsfähigen Alter liegen Informationen bei Auskunfteien, wie z.B. der SCHUFA oder Creditreform Boniversum, vor. Ihre Informationen erhalten die Auskunfteien aus öffentlichen sowie nicht-öffentlichen Quellen.

Aus öffentlichen Quellen, wie etwa Melderegistern, erhalten alle Auskunfteien die gleichen Informationen. Dazu zählen Deine Personendaten, wie Name und Adresse, aber auch Angaben über laufende Inkasso- oder Gerichtsverfahren.

Auskunfteien arbeiten zusätzlich mit verschiedenen Unternehmen zusammen. Von diesen Vertragspartnern erhalten sie unter anderem Daten über Deine Geschäftsbeziehungen und über Dein Zahlungsverhalten. Das sind die nicht-öffentlichen Quellen, auf die nicht alle Auskunfteien gleichermaßen Zugriff haben und was zu unterschiedlichen Informationsbeständen führt.

Aus all diesen Informationen berechnen die Auskunfteien mithilfe eines mathematisch-statistischen Verfahrens Deinen Bonitätsscore. Dieser numerische Wert repräsentiert Deine Kreditwürdigkeit, indem er Auskunft über die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls liefert.

Die Ausfallwahrscheinlichkeit wird nicht bei jedem Kreditgeschäft gleich bemessen. Nimmst Du beispielsweise einen Immobilienkredit über mehrere zehntausend Euro auf, ist das anders zu bewerten, als der Abschluss eines Handyvertrages. Je nach Branche berechnen Auskunfteien deshalb einen sogenannten Branchenscore, zum Beispiel für Kreditinsitute oder Telekommunikationsunternehmen. Auf diese Weise werden branchenspezifischen Besonderheiten der jeweiligen Kreditgewährung berücksichtigt.

 Welche Folgen hat eine fehlerhafte Bonitätsauskunft?

Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung einer Person. In Deutschland existieren viele Namenskombinationen mehrfach. Erst im Januar 2018 wurde eine Frau von der SCHUFA für tot erklärt. In diesem Fall hat der Zufall doppelt zugeschlagen: Im Nachbarlandkreis lebte eine kürzlich verstorbene Frau mit demselben Namen und demselben Geburtstag. Der Frau fiel der Fehler erst auf, als ihr ein neuer Stromvertrag verweigert wurde.

Es gibt noch mehr kuriose Verwechslungen, die den Betroffenen Zeit und Nerven geraubt haben. Aber nicht immer ist es so fatal, wie in diesen Fällen. Die Auswirkungen können sich trotzdem bemerkbar machen, wenn ein Unternehmen beispielsweise eine falsche Information über Dein Zahlungsverhalten an die Auskunfteien übermittelt.

Du hast beispielsweise eine offene Rechnung bereits beglichen, doch dem entsprechenden Unternehmen unterläuft ein Fehler. Es übermittelt an eine Auskunftei die Information, Du hättest noch offene Schulden. Die Auskunftei speichert das als Negativmerkmal in Deiner Bonitätsauskunft. Plötzlich werden Dir von anderen Unternehmen Verträge verweigert oder Du musst mehr bezahlen, als eigentlich notwendig.

Wir legen Dir ans Herz: Lass es nicht soweit kommen und behalte Deine Bonität stets im Auge!

 Wie kann ich fehlerhafte Bonitätsinformationen entdecken?

Jeder Verbraucher, also auch Du, hat das Recht mehrmals im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft bei jedem Unternehmen einzuholen. Möglich macht das die europäische Datenschutz-Grundverordnung.

Mit der Selbstauskunft erhältst Du Einblick in alle über Dich gespeicherten Daten. Es können allerdings mehrere Wochen zwischen der Beantragung und dem Erhalt der Auskunft vergehen. Sobald Du diese in den Händen hältst, solltest Du einen genauen Blick auf Deine Daten werfen.

Sind alle Angaben korrekt? Stimmt Dein Name, Deine Adresse, sind falsche oder veraltete Einträge vorhanden? Entdeckst Du einen Falscheintrag, empfehlen wir Dir möglichst zeitnah eine Korrektur Deiner Bonitätsinformationen zu beantragen.

 Wie berichtige ich eine fehlerhafte Bonitätsauskunft?

Du hast einen Fehler in Deiner Bonitätsauskunft entdeckt und möchtest ihn korrigieren lassen? Dann wende Dich zunächst an die entsprechende Auskunftei. Schildere Dein Anliegen in einem schriftlichen Anschreiben und füge Belege für Deine Aussagen hinzu. Ist beispielsweise Deine Anschrift veraltet, lege die Kopie einer aktuellen Meldebescheinigung bei.

Ein anderer denkbarer Fehler ist, dass Unternehmen falsche oder veraltete Informationen über Dich an die Auskunftei senden. Bist Du beispielsweise nicht mindestens vier Wochen im Voraus im Zuge einer dritten Mahnung vor einem Eintrag gewarnt worden, ist dieser unrechtmäßig.

Grundsätzlich kannst Du Dich auch an das verantwortliche Unternehmen wenden. Dieses ist zu einer Richtigstellung falscher Daten verpflichtet. Wir empfehlen Dir, Dich in einem solchen Fall sowohl an das Unternehmen, als auch an die Auskunftei zu wenden. Auf diese Weise wird der Vorgang in der Regel beschleunigt.

Weigert sich eine Auskunftei, Deinem Änderungswunsch nachzukommen, steht Dir noch der Rechtsweg offen. Im Fall der SCHUFA kannst Du Dich aber auch an den sogenannten Ombudsmann wenden, der in strittigen Vorgängen neutral und unbürokratisch zwischen Dir und der Auskunftei vermittelt.

Der Prozess bis zur Korrektur ist sehr bürokratisch und kann unter Umständen viel Zeit in Anspruch nehmen. Nicht nur, dass Du jeden Korrekturwunsch begründen musst, auch die Auswertung durch die Auskunfteien kann eine ganze Weile dauern. Schließlich müssen sie zunächst die Richtigkeit Deines Anliegens prüfen. Und dennoch: Der Aufwand lohnt sich!

 Welche Auflagen existieren für Auskunfteien?

Die Arbeit der Auskunfteien wird von zwei rechtlichen Quellen geregelt: Der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).

Die DSGVO regelt auf europäischer Ebene den Umgang aller Unternehmen mit personenbezogenen Daten. Diesen Regelungen sind auch die Auskunfteien unterworfen. Es wird beispielsweise festgelegt, welche Daten unter welchen Voraussetzungen gespeichert werden dürfen.

Das BDSG ist eine nationale Ergänzung zu der europäischen Verordnung. Es beinhaltet Regelungen, die explizit Vorgaben für Scoringverfahren und Bonitätsauskünfte machen. So dürfen zum Beispiel zur Berechnung Deines Bonitätsscores nur wissenschaftlich anerkannte, mathematisch-statistische Rechenverfahren verwendet werden.

Sowohl die Datenschutz-Grundverordnung, als auch das Bundesdatenschutzgesetz sind bedeutende Rechtsquellen für Deine informationelle Selbstbestimmung. Möchtest Du mehr darüber erfahren? Wir haben für Dich die wichtigsten Informationen zur DSGVO und dem BDSG übersichtlich zusammengetragen.

 Wie kann Dir bonify helfen?

Die Korrektur eines Fehlers beginnt mit dem Finden desselben. Hier kommt bonify ins Spiel. Bei uns hast Du die Möglichkeit, Deine Bonitätsdaten jederzeit und kostenlos einzusehen. Die entsprechenden Daten erhalten wir von der Auskunftei Creditreform Boniversum, der zweitgrößten Auskunftei Deutschlands.

Nach der erfolgreichen Registrierung wird Dir Dein Bonitätsscore innerhalb weniger Sekunden angezeigt und Du kannst sehen, welche Daten über Dich gespeichert sind. Dein Bonitätsscore wird alle 14 Tage automatisch aktualisiert. Verändert sich etwas innerhalb dieses Zeitraumes, wirst Du direkt darüber informiert.

Entdeckst Du mit bonify Fehler in Deiner Bonitätsauskunft, kannst Du in Deinem bonify Profil ganz einfach auf “Fehler melden” klicken und diesen per E-Mail an unsere Partnerauskunftei melden. Creditreform Boniversum wird Dein Anliegen umgehend bearbeiten. Handelt es sich tatsächlich um einen Falscheintrag, wird Deine Bonitätsinformation korrigiert und der Eintrag entfernt.

Du siehst, bonify ermöglicht Dir schnell und einfach Deine Bonitätsdaten einzusehen, zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Neugierig geworden? Dann melde Dich jetzt kostenlos auf bonify.de an!

Elisa Thiem