SCHUFA - Was ist das? Deutschlands bekannteste Auskunftei!

Die SCHUFA ist Deutschlands größte und bekannteste Auskunftei. Damit hat sie einen großen Einfluss auf das Leben vieler Verbraucher im Wirtschaftsverkehr. Wieso das so ist, erfährst du in diesem Artikel.

Elisa Thiem
 SCHUFA Holding AG (SCHUFA: Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung)

Das Wichtigste in Kürze

Die SCHUFA Holding AG (SCHUFA: Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine Auskunftei oder Wirtschaftsauskunftei mit Geschäftssitz in Wiesbaden. Die Auskunftei existiert seit 1927 und sammelt seither Informationen über Unternehmen und Privatpersonen. Aus diesen Informationen werden Zahlenwerte berechnet, die Aussagen über die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit treffen: die Bonitätsscores.

Die SCHUFA erleichtert mit ihren Dienstleistungen den Geschäftsverkehr in Deutschland, indem sie kreditorische Risiken für Unternehmen minimiert.

Die Schufa kommt immer dann ins Spiel, wenn sich ein Vertragspartner vor Zahlungsausfällen schützen will (Kredite, Mobilfunkverträge, Zahlen auf Rechnung).

Zur Berechnung deiner Kreditwürdigkeit (Bonität) speichert und nutzt die Auskunftei Daten aus öffentlichen Quellen, wie Melderegistern, und Informationen von Vertragspartnern.

Du kannst die über dich gespeicherten Daten und deinen SCHUFA-Score mit einer kostenlosen Selbstauskunft anfordern.

Die SCHUFA ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Sie ist also keine öffentliche Behörde und kein Verein.

 Was ist die SCHUFA?

Die SCHUFA ist die marktführende Auskunftei in Deutschland. Sie ist so bekannt, dass sie häufig als Synonym für alle Auskunfteien verwendet wird. Das ist in etwa so, wie mit der berühmten Taschentuchmarke, die als Synonym für alle Taschentücher steht. 

Daneben gibt es aber noch andere Auskunfteien, die ebenfalls einen großen Marktanteil haben: Creditreform Boniversum, CRIF BÜRGEL und arvato infoscore. Die SCHUFA ist, wie auch die anderen Auskunfteien, ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Sie ist also keine öffentliche Behörde und kein Verein.

Die SCHUFA wurde im Jahr 1927 in Berlin gegründet. Aus einem kleinen Unternehmen entstand 1952 der eingetragen Verein BUNDES-SCHUFA, um möglichst vielen Kunden vollständige Datensätze flächendeckend in Deutschland anbieten zu können. Im Jahr 2002 wurde schließlich die SCHUFA-HOLDING AG gegründet, wie wir sie heute kennen.

Sie erfasst und speichert Daten von jedem, der in Deutschland gemeldet ist. Aus diesen Daten errechnet die Schufa ein Maß, das deine Kreditwürdigkeit oder deine Bonität darstellt. Dieses Maß soll darstellen, wie wahrscheinlich es ist, das du finanziellen Verpflichtungen nachkommen wirst und kannst. 

 Welche Aufgabe hat die SCHUFA?

Auskunfteien, wie die SCHUFA, spielen eine wichtige Rolle für die Wirtschaft. Sie sorgen dafür, dass Vertragspartner kreditorische Risiken besser einschätzen und so Entscheidungen effizienter treffen können. Aus dieser Aufgabe leitet sich auch der Name SCHUFA ab: Das Kürzel steht für “Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung”.

Das Geschäftsprinzip von Auskunfteien wurde schon im 15. und 16. Jahrhundert in Venedig angewendet. Damals kamen Kaufleute zusammen und tauschten sich darüber aus, welche Kunden bei wem Schulden angesammelt hatten. Die Dienstleistung der SCHUFA in der Gegenwart beruht noch immer auf dem gleichen Prinzip: Es werden Informationen über das Zahlungsverhalten von Unternehmen und Verbrauchern ausgetauscht. Die Idee dahinter ist, dass die Wirtschaft vor Schäden durch Forderungsausfälle geschützt werden soll.

Erfährt ein Unternehmen durch eine SCHUFA-Auskunft, dass du als Kunde über eine hervorragende Kreditwürdigkeit verfügst, kann es dir ohne großes Risiko Ratenzahlungen, Kauf auf Rechnung oder günstige Zinsen bei einem Kredit anbieten. Im Umkehrschluss heißt das, dass dir bei einer schlechten Bonität viele Angebote verwehrt bleiben oder nur gegen höhere Konditionen angeboten werden.

Durch die Verfügbarkeit von Bonitätsscores wird der Geschäftsverkehr insgesamt erleichtert. Sind Risiken besser abschätzbar, können mehr Kredite zu günstigeren Konditionen vergeben werden.

 Welche Daten speichert die SCHUFA?

Die SCHUFA sammelt Daten über Verbraucher und Unternehmen, die Erkenntnisse über deren Zahlungsfähigkeit liefern. Basierend auf diesen gesammelten Daten berechnet die Auskunftei die Zahlungsfähigkeit und wahrscheinliche Zahlungszuverlässigkeit und gibt darüber Auskunft. Generell gilt: Je mehr Daten über dich verfügbar sind, desto höher ist auch die Aussagefähigkeit deiner Bonitätsauskunft.

Auskunfteien erhalten ihre Daten aus zwei Quellen: aus öffentlichen Registern oder von Vertragspartnern.

Aus öffentlichen Registern erhalten alle Auskunfteien gleichermaßen Informationen. Zu diesen gehören zum Beispiel deine Personendaten, wie Name, Anschrift und Geburtsdatum. Auch andere Informationen, wie Insolvenzverfahren oder Inkassodaten, stammen aus öffentlichen Quellen. Daten, wie laufende Gerichts- oder Inkassoverfahren, werden als Negativmerkmale bei der Auskunftei gespeichert und zur Berechnung deiner Bonität genutzt.

Die zweite Quelle sind gemeldete Daten von Vertragspartnern. Konkret bedeutet das, dass aktuelle oder vergangene Vertragspartner von dir, wie zum Beispiel Online-Händler oder Telekommunikationsunternehmen, Informationen über dein Zahlungsverhalten an die Auskunfteien senden. Bist du deinen Zahlungsverpflichtungen in der Vergangenheit nicht pünktlich oder gar nicht nachgekommen, können diese Informationen in den Datensatz der Auskunfteien eingespeist werden.

Auch Banken kooperieren mit Auskunfteien. Von diesen erfahren sie beispielsweise, wie viele Girokonten und Kreditkarten du besitzt. Zudem werden Informationen zu Krediten sowie deren Höhe und Laufzeit übermittelt. Besitzt du bereits eine Kreditkarte oder hast einen Kredit abbezahlt, fließt das als Positivmerkmal in die Berechnung deines Bonitätsscores mit ein.

Zu den Positivmerkmalen gehören unter anderem:

Die Aufnahme eines Kredites

Ein vollständig abbezahlter Kredit

Die Tätigung eines Kaufs auf Raten

Die Beantragung einer Kreditkarte

Die Eröffnung eines Girokontos

Der Abschluss eines Mobilfunkvertrages

 Wie wird mein SCHUFA-Score berechnet? 

Dein SCHUFA-Score wird mit einem wissenschaftlich anerkannten, mathematisch-statistischen Verfahren berechnet. Die Grundlage der Berechnung sind die über dich gespeicherten Daten. Der aus der Berechnung resultierende Score gibt Auskunft über deine Kreditwürdigkeit.

Details zum Rechenverfahren oder zur Gewichtung der einzelnen Faktoren sind nicht bekannt. Die Auskunfteien müssen ihre Formeln zum Scoring nicht öffentlich machen. Gegen diese Praxis wurde in der Vergangenheit geklagt, jedoch ohne Erfolg. Der Bundesgerichtshof hat im Jahr 2014 entschieden, dass die Formel zur Berechnung der Bonität dem Geschäftsgeheimnis unterliegt und nicht offengelegt werden muss.

Für dich heißt, dass du von den Auskunfteien nur zwei Dinge erfahren kannst: die Daten und Schufa-Einträge, die zur Berechnung deines Bonitätsscores verwendet werden, und deinen Score selbst, also das Ergebnis der Berechnung.

 Wer fragt meine Daten ab?

Wenn du einen Kredit aufnehmen möchtest, dann ist eine Bonitätsprüfung in Deutschland Pflicht. Diese Prüfung findet oft bei der Schufa statt. Auch wenn du ein Girokonto eröffnen möchtest oder eine Kreditkarte beantragen, werden deine Daten angefragt. 

Aber auch bei anderen finanziellen Verpflichtungen werden deine Daten wichtig. Zum Beispiel bei Mobilfunk- und DSL-Verträgen, bei der Kfz-Versicherung oder bei Verträgen mit Strom- und Gasanbietern. In diesen Verträgen findest du also immer eine Schufa-Klausel. Selbst ein Vermieter möchten sich vor Zahlungsausfällen schützen und fragen nach einer Schufa-Auskunft.

 Warum möchte der Vermieter eine SCHUFA-Auskunft?

Du suchst eine neue Wohnung und stellst fest: Der Vermieter möchte eine SCHUFA-Auskunft von dir haben. Doch warum fragt er danach?

Er fragt danach, um sich gegen mögliche Geldeinbußen abzusichern. Jeder Vermieter trägt das Risiko, dass Mieter ihre Miete nicht zuverlässig bezahlen. Bei der Auswahl des zukünftigen Mieters möchte der Vermieter die Kandidaten deshalb so gut wie möglich einschätzen können. Eine Bonitätsauskunft für Vermieter hilft ihm dabei.

Rein rechtlich bist du nicht dazu verpflichtet, dem Vermieter eine Auskunft über deine Bonität zu geben. Aufgrund des hart umkämpften Wohnungsmarkts solltest du als Mieter wohl in den sauren Apfel beißen und dem Wunsch des Vermieters nachkommen.

Übrigens: Kennst du schon die kostenlose Mieterauskunft von bonify? Mit unserem3-in-1-Dokument kannst du bei deinem zukünftigen Vermieter noch leichter punkten. Die Mieterauskunft beinhaltet deine persönlichen Daten, eine Bonitätsauskunft und einen Validierungscode für den Vermieter.

 Wie bekomme ich meine SCHUFA-Auskunft?

Du hast verschiedene Möglichkeiten, deine SCHUFA-Auskunft einzuholen. Zum einen kannst du diese einmalig gegen eine Gebühr erhalten oder du schließt ein kostenpflichtiges Abonnement ab, mit dem mehrere Abfragen zur Überwachung deiner Bonität möglich sind.

Eine weitere und kostenlose Möglichkeit ist die Selbstauskunft. Die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ermöglicht dir mehrmals im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft anzufordern, auch bei der SCHUFA. Diese enthält alle Daten, die bei der Auskunftei über dich gespeichert sind. Dazu zählen auch sehr sensible Daten, die nicht für die Augen von Dritten bestimmt sind.

Für Unternehmen und Vermieter existieren gesonderte Bonitätsauskünfte, die du jedoch nur gegen Bezahlung erhältst. Eine Bonitätsauskunft für Vermieter bei der SCHUFA kostet dich 29,95 Euro. Diese Art von Bonitätsauskunft enthält dafür nur Daten, die für die jeweiligen Vertragspartner relevant sind.

 Warum sollte ich regelmäßig eine SCHUFA-Bonitätsauskunft einholen?

Zwei Drittel aller Bonitätsinformationen sind veraltet, fehlerhaft oder unvollständig. Das kann erhebliche Konsequenzen für deine Bonität haben.

Viele Deutsche unterschätzen die Relevanz ihrer eigenen Bonität. Sie wird im Schnitt 10-15 Mal im Jahr von verschiedenen Unternehmen abgefragt und hat entscheidenden Einfluss darauf, ob und zu welchen Konditionen ein Vertrag zustande kommt.

Ob Telekommunikationsunternehmen, Online-Shop, Gas- und Stromanbieter oder Bank – Unternehmen prüfen vor Vertragsabschluss, ob du kreditwürdig bist. Am Beispiel Bank heißt das, dass es nur sehr schwer möglich ist, einen Kredit mit angemessenen Zahlungskonditionen trotz SCHUFA-Eintrag zu bekommen.

Mithilfe einer regelmäßigen Überprüfung deiner Bonität kannst du sicherstellen, dass dir keine Verträge aufgrund falscher Bonitätsinformationen verwehrt bleiben. Hol dir regelmäßig bei der SCHUFA kostenlos eine Selbstauskunft. Das gilt natürlich auch für alle andere Auskunfteien. Oder du nutzt bonify, um deine Bonität schnell und kostenlos zu prüfen.

 

 Wie kann ich einen SCHUFA-Eintrag löschen lassen?

Du kannst einen SCHUFA-Eintrag sofort löschen lassen, wenn dieser falsch oder veraltet ist. Handelt es sich um berechtigte Einträge, können diese in den meisten Fällen erst nach drei Jahren gelöscht werden.

Entdeckst du bei einer Selbstauskunft, dass nicht korrekte Daten vorhanden sind, solltest du umgehend die jeweilige Auskunftei informieren. Setze dich einfach mit ihnen in Kontakt und schildere dein Anliegen. Auskunfteien sind dazu verpflichtet, fehlerhafte Einträge sofort zu löschen.

Einen guten Überblick über die verschiedenen Fristen findest du im Beitrag: Löschfristen.

 Wie bekomme ich eine SCHUFA-Auskunft kostenlos?

Du kannst eine kostenlose SCHUFA-Auskunft online auf Grundlage der Datenschutz-Grundverordnung anfordern. Das kann in der Regel zwischen eineinhalb und zwei Wochen dauern.

Oder du nutzt bonify, die kostenlose SCHUFA-Alternative. Hier erhältst du direkt nach einer unkomplizierten Registrierung deine kostenlose Bonitätsauskunft. Deine Bonitätsdaten werden uns von der Creditreform Boniversum, Deutschlands zweitgrößter Auskunftei, zur Verfügung gestellt.

Sobald sich etwas an deiner Bonität ändert, wirst du von uns automatisch informiert. Du kannst also frühzeitig reagieren, falls sich dein Score aufgrund fehlerhafter Daten verschlechtert. Und das Beste: Du kannst noch von vielen weiteren Features profitieren, wie unserem Finanzmanager für die Hosentasche.

Elisa Thiem