Wie kann ich meinen SCHUFA-Score verbessern?
Mit diesen Tipps und Tricks kannst du deinen SCHUFA-Score verbessern. So sicherst du dir die besten Konditionen für Kredite und andere Verträge.
Deine Bonität und dein SCHUFA-Score spielen in deinem Leben, oftmals ganz unbemerkt, eine entscheidende Rolle. Bekommst du den Handyvertrag? Zu welchen Konditionen bekommst du den Kredit? Wird der Kredit vielleicht abgelehnt? Dein SCHUFA-Score gibt Banken und Unternehmen eine Entscheidungshilfe. Je besser und höher der Score, desto größer deine Chancen und umso besser sind deine Konditionen.
Bevor du ihn verbesserst, musst du ihn erstmal kennen. Ist Verbessern überhaupt nötig? Das kannst du einmal im Jahr (oder mehrmals in “angemessenen Abständen”) per Selbstauskunft. Es geht auch schneller und hier bist du genau richtig!
Bei bonify kannst du deinen SCHUFA-Score kostenlos ansehen - direkt online. Und wenn du möchtest, kann dir auch unser Finanzmanager Tipps geben, wie du deine Bonität verbessern kannst.
Wichtiges über den SCHUFA-Score
Der SCHUFA-Score ist wichtig für Unternehmen, wenn sie deine Bonität einschätzen wollen. Es ist ein Wert zwischen 0 und 100 %, je näher an der 100 %, umso besser.
Diesen Scorewert berechnet die SCHUFA, eine privatwirtschaftliche Auskunftei, anhand der Daten (SCHUFA-Einträge), die sie über dich gesammelt hat. Über 90 % der Menschen mit einem SCHUFA-Score haben ausschließlich positive SCHUFA Einträge. Ein Eintrag ist also oft sehr positiv für deinen Score. Es gibt aber auch negative.
Willst du deinen SCHUFA-Score verbessern, dann musst du positive Einträge sammeln und negative Einträge vermeiden. Das wichtigste ist jedoch: Beweise deine finanzielle Zuverlässigkeit durch pünktliches Bezahlen von Rechnungen und über längere Geschäftsbeziehungen hinweg (Handy-, Strom- oder Gasverträge als Beispiel).
Wichtiges über SCHUFA-Einträge
Es gibt Positivmerkmale, die deinen Score erhöhen können und Negativmerkmale (negative SCHUFA-Einträge), die sich schlecht auf den Score auswirken. Positiv ist ein Girokonto, negativ wäre es, dieses zu überziehen. Ein Handyvertrag oder dein Vertrag beim Stromanbieter sind positiv. Die Rechnungen nicht zu zahlen negativ.
Wichtig: Mal eine Rechnung nicht bezahlen, ist nicht so schlimm. Bevor es einen negativen SCHUFA-Eintrag geben kann, müssen zwei Mahnungen an dich geschickt worden sein. Zwischen den Mahnungen müssen mindestens vier Wochen liegen. Außerdem musst du darauf hingewiesen worden sein, dass eine Meldung an die SCHUFA möglich wird. Wenn du dieser Forderung nicht widersprichst und Frist verstrichen ist, kann es zu einer Meldung an die SCHUFA kommen. Das geht also nicht “out of nothing”.
Besonders schlecht wirken sich zum Beispiel Schuldnerverzeichniseinträge, Insolvenzen oder titulierte, zur Insolvenz angemeldete oder anerkannte Forderungen aus.
Egal ob negativ oder positiv, SCHUFA-Einträge haben eine Löschfrist. Sie werden also automatisch gelöscht. Wann und wie lange die SCHUFA ihre Einträge speichert, findest du hier im Artikel über die SCHUFA-Löschfristen.
Deinen SCHUFA-Score verbessern
1. Prüfe deinen SCHUFA-Score regelmäßig
Überprüfst du deinen Score regelmäßig, dann wirst du nicht von einem schlechten Ergebnis oder einem abgelehnten Kredit überrascht. Deinen Score kannst du einfach hier bei bonify einsehen.
Bald wirst du bei uns auch negative und positive SCHUFA-Einträge sehen können (wir arbeiten daran). Über negative kannst du dann sogar informiert werden. Solange das noch nicht geht, kannst du eine SCHUFA-Auskunft einholen. Denn du willst nicht nur deinen Score prüfen, sondern auch deine Einträge.
Du kannst dir dafür eine SCHUFA-BonitätsAuskunft bestellen oder eine kostenlose SCHUFA-Selbstauskunft (Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO) einholen.
Überprüfe so, ob es bei dir falsche oder veraltete (negative) Einträge in deinen SCHUFA-Daten gibt.
Übrigens: Bei bonify holen wir einmal im Monat deinen Score von der SCHUFA. Wann das zuletzt passiert ist, siehst du im bonify-Account. Willst du einen tagesaktuellen SCHUFA-Score, könntest du dich für ein meineSCHUFA Paket entscheiden.
2. Lasse falsche oder fehlerhafte Einträge löschen oder korrigieren
Dir sind beim Prüfen Fehler aufgefallen? Dann lasse falsche negative SCHUFA-Einträge löschen und fehlerhafte korrigieren.
Du solltest vermutlich auch falsche positive Einträge löschen lassen, allerdings wirkt sich das schlecht auf den Score aus. Jedoch sind den letzten Untersuchungen zufolge nur wenige Einträge falsch. Egal ob negativ oder positiv. Trotzdem, wenn es dich trifft, ist es ärgerlich.
Du brauchst keinen Anwalt oder einen komplizierten Brief aufsetzen. Du kannst dieses Rückfrageformular der SCHUFA verwenden. Hier kannst du angeben, dass du Forderungen aus deiner Auskunft beglichen hast, oder sie gar nicht kennst. Vielleicht auch Bescheidgeben, dass dein Name sich geändert hat. Die SCHUFA prüft direkt und korrigiert gegebenenfalls.
Und ja, auch dein Name ist wichtig! Mit dem wirst du identifiziert. Nehmen wir an, du hast einen Score von 99,9 % und heiratest. Nun nimmst du den Namen deines Partners an und deine Bank hat der SCHUFA die Namensänderung noch nicht mitgeteilt. Sie wird das tun, sobald du es der Bank mitteilst. Jetzt fragst du online nach einem Kredit, mit deinem neuen Namen. Zu einer Person mit diesem Namen ist an deiner Adresse nichts bekannt. Nichts Negatives, allerdings auch nichts Positives. Dein Score liegt dann sicher nicht mehr bei 99,9 %. Diese unbekannte Person wird vermutlich einen deutlich schlechteren Score bekommen.
3. Zahle deine Rechnungen pünktlich
Es klingt banal, jedoch ist das der vermutlich wichtigste Tipp. Denn wenn es nach Mahnungen und Fristen zu einem negativen SCHUFA-Eintrag kommt, dann ist der Einfluss stark und deutlich negativ.
Offene Forderungen solltest du immer begleichen und Mahnungen immer ernst nehmen. Ist die Mahnung zu Unrecht eingetroffen, dann musst du auf diese Mahnung reagieren!
4. Vermeide zu viele Girokonten
Zu viele Girokonten können sich schlecht auf deinen SCHUFA-Score auswirken. Auch Banken sehen sie bei der Kreditvergabe als Risiko. Warum? Weil du Konten überziehen kannst, oft mit einem Dispokredit. Hast du mehrere Konten, dann kannst du weiter ins Minus.
Auch die Statistik zeigt: Die Anzahl der Girokonten wirkt sich auf das Rückzahlungsverhalten aus. Jedes weitere Konto erhöht die Chancen auf Zahlungsschwierigkeiten. Zu viele Konten wirken sich also auf deinen SCHUFA-Score negativ aus.
Es ist also nicht sinnvoll, ein Konto zu eröffnen, weil du eine kleine Bonuszahlung bekommst. Es ist auch nicht sinnvoll, ständig zum günstigsten Konto zu wechseln. Je älter dein Konto ist, desto länger, häufiger und deutlicher hast du deine Zahlungszuverlässigkeit bewiesen.
Du kannst also ungenutzte oder recht frische Girokonten kündigen. Kündige nicht das Konto, mit dem du der SCHUFA seit Jahren zeigst, dass du deinen Zahlungsverpflichtungen nachkommst. Du musst auch nicht bei einem landen, was du brauchst, behältst du.
5. Nutze Kreditkarten, aber nicht zu viele
Was für Girokonten gilt, gilt auch für Kreditkarten. Eine Kreditkarte ist ein Vertrauensbeweis und erstmal positiv. Also ja - nutze eine Kreditkarte. Es ist gut, wenn du eine oder zwei Kreditkarten besitzt. Aber hier zählen nur Kreditkarten mit einem Verfügungsrahmen (wie die gebührenfreie bonify-Mastercard Gold). Der Verfügungsrahmen ist allerdings eine finanzielle Belastung und die steigt, wenn du mehrere hast.
Auch hier lügt die Statistik nicht: Wer mehr als zwei Kreditkarten hat, hat häufiger Zahlungsausfälle. Es ist also OK, wenn du zwei Kreditkarten hast. Sind es mehr, dann kündige die, die du gar nicht wirklich benötigst.
6. Vermeide viele kleine Kredite
Kredite aufnehmen ist eine finanzielle Belastung. Du hast einen, dann hast du weniger Raum für weitere Belastungen, demnach sinkt der Score häufig nach der Kreditaufnahme.
Besonders dann, wenn du mehrere Kredite innerhalb kurzer Zeit abschließt. Es ist nicht zu empfehlen, einen Kredit über 2,000 Euro aufzunehmen und kurz danach einen 5,000 Euro Kredit. Es wäre tatsächlich besser, direkt einen 7,000 oder 10,000 Euro Kredit zu wählen. Oftmals hilft es, mehrere kleine Kredite zu einem zusammenzufassen.
Kredite sind übrigens nicht generell schlecht für den SCHUFA-Score. Die Rückzahlung verbessert den Score. Und wenn du die letzte Rate zurückgezahlt hast, dann ist der SCHUFA-Score oft besser, als er es vor dem Kredit war.
Besonders positiv sind dann Immobilienkredite. Weil hier eine weitreichende Bonitätsprüfung vorgenommen wurde, eine Sicherheit existiert und auch hier die Statistik zeigt: Menschen mit Immobilienkrediten haben weniger Zahlungsausfälle.
7. Schütze dich vor Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch
Wenn du immer wieder auf falsche SCHUFA-Einträge stößt, dann ist das vielleicht ein Indiz für Identitätsdiebstahl oder Datenmissbrauch. Diese Einträge würden sich negativ auswirken und sorgen für Arbeit. Bei der SCHUFA kannst du Identitätsbetrug hier melden, wenn du Opfer von Identitätsdiebstahl geworden bist.
Mit bonify IdentProtect kannst du dich zusätzlich absichern, du wirst direkt informiert, wenn deine Daten im Deepweb oder Darknet auftauchen. Egal ob Kreditkartendaten, Telefonnummer oder dein Ausweis.
8. Vorab über Zahlungsverzug informieren
Jeder kann in einem finanziellen Engpass stecken und mal in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Kommunikation ist oft die beste Lösung! Oft kannst du Zahlungsfristen verlängern oder eine Ratenzahlung vereinbaren.
9. Beim Kreditvergleich auf Konditionsanfragen achten
Bei den meisten Online-Vergleichen ist es der Fall (bonify, check24, smava, finanzcheck). Du vergleichst Kreditkonditionen (Konditionsanfrage) und das hat keinen Einfluss auf deinen SCHUFA-Score. Sie werden oft als “schufaneutrale Kreditanfragen” bezeichnet. Offiziell sind es Konditionsanfragen (in der Selbstauskunft mit KK vermerkt).
Eine Bonitäts- oder Kreditanfrage (mit AK vermerkt) ist auch für andere in deiner Bonitätsakte sichtbar. Und hier kann sich ein Problem auftun. Vergleichst du innerhalb kurzer Zeit viele Kredite mit Kreditanfragen, sehen die Banken das und könnten es negativ werten. Es geht hier also weniger um den Scoreeinfluss, sondern schon darum, dass Banken diese Anfragen sehen und bewerten.
Du willst Kredite vergleichen? Dann solltest du keine Kreditanfragen stellen, sondern auf Konditionsanfragen achten.
10. Mit Onlinekäufen auf Rechnung nicht übertreiben
Ein Kauf auf Raten ist quasi ein kurzfristiges Darlehen. Das ist eine kurzfristige finanzielle Belastung. Wer häufiger auf Rechnung kauft, hat statistisch mehr Zahlungsausfälle. In einem Jahr solltest du weniger als 6-mal online auf Rechnung eingekauft haben, dann ist das kein Problem. Kaufst du häufiger online auf Rechnung ein? Dann kann es sein, dass sich dein SCHUFA-Score erhöht, wenn du diese Zahlungsvariante reduzierst.
11. Vermeide häufige Wohnortwechsel
Wenn über dich nicht viel bekannt ist, dann ist es gut, wenn du wenigstens stabil an einem Wohnort bleibst. Auch hier sind die Gründe statistisch: Wer oft umzieht, der hat des Öfteren Zahlungsprobleme. Je mehr die SCHUFA über dich weiß oder je älter du wirst, umso geringer ist der Einfluss.
12. Der bonify Finanzmanager gibt noch mehr Bonitätstipps
Der bonify Finanzmanager gibt dir noch mehr Tipps, wie du deine Bonität verbessern kannst. Anhand deiner Daten! Wenn du dein bonify-Konto mit deinem Bankkonto verknüpfst, kannst du den Finanzmanager kostenlos nutzen und auch diese Tipps umsetzen.
Keine Angst vor dem SCHUFA-Score und SCHUFA-Einträgen
Der SCHUFA-Score ist eigentlich ein "Möglichmacher", wenn man so will. Online Käufe auf Rechnung werden durch Bonitätsscores überhaupt erst möglich. Auch Kreditkonditionen werden günstiger, da das Risiko gerechter verteilt und nicht einfach auf alle umgelegt wird.
Zu einem guten Score kommst du mit positiven Einträgen. Die meisten SCHUFA-Einträge sind positiv. Generell müsstest du versuchen, die positiven Einflussfaktoren des SCHUFA-Scores für dich zu nutzen, um deinen Score zu verbessern.
Was beeinflusst den SCHUFA-Score (Infografik)
Die wichtigsten Einflussfaktoren des SCHUFA-Scores kannst du mit dem SCHUFA-Score-Simulator kennenlernen. Außerdem haben wir hier eine Infografik, mit den wichtigsten Einflussfaktoren.